Alexander Heflik und Michael Schmitz beleuchten das Sportland NRW

Zwölf Millionen Menschen treiben in Nordrhein-Westfalen regelmäßig Sport. Allein in den 17.500 Sportvereinen zwischen Rhein und Ruhr sind mehr als fünf Millionen Sportlerinnen und Sportler aktiv und über 500.000 Menschen ehrenamtlich engagiert – Tendenz start steigend. Warum das größte Bundesland zwischen Rhein und Ruhr mit Fug und Recht behaupten kann, die Herzkammer des Sports in Deutschland zu sein, zeigt das soeben erschienene Buch von Alexander Heflik und Michael Schmitz „Sport in Nordrhein-Westfalen. Erfolgsgeschichten – Herausforderungen – Handlungsfelder“.

Heflik, Ressortleiter der Sportredaktion bei den Westfälischen Nachrichten in Münster und der Politikwissenschaftler Schmitz, seit 1988 ehrenamtlich im organisierten Sport tätig, unter anderem als stellvertretender Vorsitzender des Stadtsportbunds Münster, beleuchten die besondere politische Verankerung des Sports, der in NRW seit 2017 Chefsache ist. Seitdem berichtet ist Andrea Milz im neugeschaffenen Amt der Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt direkt dem Ministerpräsidenten unterstellt.

„Sport in NRW“ porträtiert Milz und die vor ihr für den Sport zuständigen Ministerinnen und Minister ebenso wie die bisherigen Präsidenten des Landessportbundes und widmet sich ebenso den vielfältigen Aufgaben und Handlungsfeldern des Sports – vom Amateur-, Breiten-, Schul- und Gesundheitssport über Integration und Inklusion durch Sport bis zur Gewinnung von (jungen) Ehrenamtlichen und der Frage, wie die zum Teil marode Infrastruktur wieder instand gesetzt werden kann.

Darüber hinaus widmet sich das Buch dem Profi- und Leistungssport und dem Traum von Olympischen Spielen im Sportland NRW. Ein weiteres Kapitel ist der ARD-Sportschau gewidmet, die zu NRW ebenso gehört wie die großen Stadien und Arenen. Heflik würdigen ebenso die wichtigsten Top-Athleten von Michael Schumacher bis Isabell Werth, die erfolgreichsten Mannschaften sowie die vielfältigen Meisterschaften, Events und Veranstaltungen.

„Die größte Herausforderung war es, dieses ungemein große Themenspektrum und die vielen bedeutenden Persönlichkeiten auf gut 250 Seiten zu komprimieren, da wir auch gut und gerne Stoff für 500 bis 750 Seiten hatten“, bekennen die beiden Autoren. In ihrer Veröffentlichung haben sie das mit einem kleinen „Kniff“ gelöst: Die zweite Hälfte des Buchs besteht gleichsam aus einem Lokalteil, aus Porträts aller 54 Kreisen und kreisfreien Städte mit den dort tätigen Kreis- und Stadtsportbunden sowie einen Blick auf die Lokalhelden. Und dabei fördern sie Erstaunliches zutage. Wer erinnert sich noch an die Zeiten, in denen der „klamme“ Eishockey-Bundesligist ECD Iserlohn sich mit Trikotwerbung für das „Grüne Buch“ von Muammar-al-Gaddafi (am Ende erfolglos) sanieren wollte? Oder wem ist bekannt, dass Dieter Hecking, der heutige Bundesliga-Trainer des VfL Bochum drei Jahre lang als Polizist im Kreis Soest Streife fuhr, bevor er seinen ersten Bundesligavertrag in Mönchengladbach unterschrieb? Vor dem Gang in den Profisport wollte er zunächst ein seriöses berufliches Fundament schaffen.

Zwei der ersten Ausgaben des Buches, das auch über die NRW-Landeszentrale für Politische Bildung bezogen werden kann. überreichten die beiden Autoren am Montag Münsters Erster Bürgermeisterin Angela Stähler und dem ehrenamtlichen Vorsitzenden des Stadtsportbundes Münster Jörg Verhoeven, der über 100.000 Sporttreibende in der Stadt vertritt.

Alexander Heflik/Michael Schmitz: Sport in Nordrhein-Westfalen.