Der 1.FC Gievenbeck 1949 e.V. verabschiedet zum Ende der Hinrunde der Saison 2023/24 fünf Spieler aus der Ersten Mannschaft. Wie bereits berichtet, wird sich Innenverteidiger Tim Egbers zum 1. Januar dem Westfalenligisten SV Mesum anschließen, auch Guglielmo Maddente, Johan Scherr, Maximilian Brüwer und Konstantin Klüner werden dem FCG zur Rückrunde nicht mehr zur Verfügung stehen.

„Winterwechsel sind nicht ungewöhnlich“, sagt unser sportlicher Leiter Carsten Becker. „Es wird immer schwieriger, für ein ganzes Jahr zu planen, weil oftmals berufliche, private oder körperliche Dinge entscheiden, ob beim FCG weitergespielt werden kann. Manchmal sind es natürlich auch sportliche“, wie beispielsweise bei Tim Egbers, der im Sommer 2022 aus Mesum in den Sportpark wechselte, seitdem aber nicht auf die gewünschte Einsatzzeit gekommen ist. „Timi ist ein richtig guter Junge, war auf dem Platz und in der Kabine immer zu 100% dabei und geht jetzt nach Mesum zurück, um wieder mehr auf dem Rasen zu stehen“, wünscht Becker dem 22- jährigen alles Gute für die Zukunft.

Auch Maximilian „Milli“ Brüwer wird den Verein im Januar verlassen – und erstmals nach 14,5 Jahren das Trikot eines anderen Vereins tragen: „Der FCG ist zu meinem Herzensverein geworden, weshalb ich teilweise jeden Tag in der Woche auf der Anlage war. Ich schätze besonders den Ausbildungsgedanken und den Umgang mit Menschen“, sagt der 26- jährige Außenbahnspieler, der nach seiner Kreuzbandverletzung nicht über einen Kurzeinsatz in der Oberliga hinaus gekommen ist. „Es gibt in Münster keinen Verein, dessen Prinzipien ich mehr schätze als die des FCG. Und trotzdem bin ich aktuell in einer Phase, in dem der Fußball als Ausgleich meines Berufs dienen soll. Diesen Ausgleich erhoffe ich mir nun, bei Wacker Mecklenbeck wieder zu bekommen. Ich werde nicht weg sein, nur einen Ort weiter“, freut sich Brüwer, der auch als Trainer seit Jahren im Gievenbecker Leistungsbereich tätig war, auf eine neue Herausforderung beim Bezirksligisten Wacker Mecklenbeck. „Milli ist über unsere eigene Jugend in den Seniorenbereich gekommen und ist aufgrund seiner Variabilität immer wieder auf 20 bis 25 Spiele pro Saison gekommen. Leider hat er nach seiner Verletzung nicht mehr so den Anschluss geschafft, sodass es für uns absolut verständlich ist, dass er bei Wacker versucht, die Freude am Kicken wiederzufinden“, sagt Carsten Becker.

Auch Guglielmo Maddente ging die ersten Schritte seiner Fußballkarriere am Gievenbecker Weg. Zur B- Jugend wechselte er zum SC Preußen Münster in die Junioren- Bundesliga, später ging es zu den Sportfreunden Lotte und zum SV Wilhelmshafen in die Regionalliga. Nach weiteren Jahren beim TuS Hiltrup und dem FC Eintracht Rheine wechselte „Guli“ 2021 zurück zum FCG – und beendet nun aus beruflichen Gründen seine Karriere zum Winter. „Wir wünschen Guli nur das Beste. Er war für uns immer ein Unterschiedsspieler, auch in der Oberliga, und auf sowie neben dem Platz ein ganz wichtiger Typ. Beruf und Privates gehen jetzt vor, dafür haben wir volles Verständnis“, so Becker über den Publikumsliebling, der in dieser Saison auf 12 Oberliga-Einsätze und zwei Tore kommt. „Eine unfassbar schöne Zeit geht für mich zu Ende. Ich habe in all meinen Fußballjahren tolle Menschen kennengelernt und vieles erreicht“, blickt der 31- jährige Italiener stolz auf seine Karriere zurück. „Ich bedanke mich beim Trainerteam, allen Funktionären, der Mannschaft und allen anderen Beteiligten des FCG für die letzten Jahre. Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge, da für mich nun alles dort endet, wo es angefangen hat. Nun freue ich mich auf das Abschiedsspiel und darauf, dass wir das Jahr mit einem Heimsieg erfolgreich beenden werden“, sagt Maddente mit Blick auf das anstehende Heimspiel gegen die SG Wattenscheid 09 am kommenden Sonntag.

Verletzungsbedingt müssen auch Kapitän Johan Scherr und Torwart Konstantin Klüner kürzer treten. Bereits im vergangenen Winter gab der 24- jährige Scherr, der seit 2018 das Gievenbecker Trikot trägt, sein vorzeitiges Karriereende bekannt, kämpfte sich dann aber trotz schwerer Verletzung wieder zurück. Nachdem „Jonny“ den kompletten Sommer hart am Comeback schuftete, führte ein weiterer Rückschlag mit dem Wetterumschwung an seinem Sprunggelenk dazu, dass die Erkenntnis reifte, die Schuhe endgültig an den Nagel zu hängen: „Ich gehe in großer Dankbarkeit für die tolle Zeit beim FCG. Nicht nur weil ich mich hier bestens entwickeln durfte, sondern weil ich im Verein ganz viele Freundschaften entwickeln konnte. Von nun an werde ich den Verein als Fan begleiten“, sagt Scherr. Auch Schnapper Konstantin Klüner verletzte sich kurz vor der Saison und musste infolgedessen mehrmals am Kahnbein operiert werden. Da die Genesung nicht so lief wie erwartet, muss Klüner 2024 erneut unters Messer – und wird anschließend wohl nicht mehr ins Tor zurückkehren können. „Ich bleibe dem Verein erhalten, bin aber natürlich sehr traurig, dass ich nicht mehr aktiv als Torwart spielen kann, da es für mich eine großartige Chance war, mich in Gievenbeck auf diesem Niveau zu beweisen“. Auch Klüner stammt aus der FCG- Jugend und wurde im vergangenen Sommer in die „Erste“ hochgezogen. „Eine sehr traurige Nachricht, dass Jonny und Konsti aufhören müssen, weil es der Körper vorgibt“, beschreibt Becker Scherr als „ganz feine Persönlichkeit“ und „top ausgebildeten Fußballer, der gerade in der Aufstiegssaison bewiesen hat, was für Qualitäten er hat“. Torhüter Klüner sollte sich „eigentlich für sein Jahr in der Zweiten belohnen und mit Connor zusammen an das Niveau von Nico Eschhaus herangeführt werden“, wird nun jedoch gemeinsam mit den vier anderen am kommenden Sonntag offiziell verabschiedet.

Text FCG / Thorsen Maas
Foto: Paletta