Starke Bilanz für die LG Brillux-Athletinnen und -Athleten bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Darmstadt: Luka Herden fliegt mit neuer Bestleistung (7,78 Meter) zum Titel, als Zweiter reckt sich Maximilian Busse (7,49 Meter) ebenfalls weiter als je zuvor. Über die 100 Meter holt Luka Herden seine zweite Medaille (Silber), Bronze sichert sich über die 1500 Meter Marco Sietmann (1500 Meter). Die 4 x 100 Meter-Staffeln belegten jeweils starke zweite Plätze.
Der deutsche Indoor-Hochschulmeister im Weitsprung ist auch der der deutsche Freiluft-Hochschulmeister 2023: Luka Herden hat in Darmstadt mit einer starken Serie den Titel für die Uni Münster geholt und damit zugleich der LG Brillux ein weiteres Highlight der noch jungen Freiluftsaison beschert. Dabei entwickelte sich in Darmstadt ein spannender Zweikampf mit Maximilian Busse: Lediglich ein Zentimeter trennten die beiden Team- und Universitäts-Kollegen nach den ersten vier Versuchen. Während es für Maximilian Busse bei sehr guten 7,49 Metern aus Versuch zwei blieb, schaltete Luka Herden in Versuch fünf einen Gang nach oben (7,63 Meter), um in Versuch sechs seine ganze Klasse zu zeigen: Mit einem Flug auf 7,78 Meter toppte er seine persönliche Bestleistung aus der Halle.
Saisonziel 7,90 Meter rückt näher
Trainer Lars Goldbeck freute sich über den Auftritt seines Schützlings: „Das war eine grandiose Leistung von Luka. Seine Sprungsicherheit schreitet immer weiter voran und auch die allgemeine Formkurve entwickelt sich so, wie von uns angestrebt.“ Entsprechend optimistisch ist Goldbeck, dass Luka Herden das angepeilte Saisonziel, eine Weite von 7,90 Metern, im Verlauf der kommenden Wochen und Monate erreichen kann: „In Darmstadt hat Luka noch kleine Fehler gemacht, die werden wir jetzt auszumerzen. Der Prozess der Leistungsoptimierung nimmt gerade erst Fahrt auf.“ Seine ganzheitlich starke Performance stellte Luka Herden auch über die 100 Meter unter Beweis: In 10,56 Sekunden egalisierte er seine zwei Jahre alte persönliche Bestleistung – mit sechs Sprüngen und dem 100 Meter-Vorlauf (10,67 Sekunden) in den Beinen. Damit musste er sich lediglich Aleksandar Askovic (Uni Augsburg/10,37 Sekunden) geschlagen geben.
Maximilian Busse stabilisiert hohes Niveau
Auch dem Weitsprung-Zweiten Maximilian Busse bescheinigt Lars Goldbeck zunehmende Konstanz mit Potenzial für noch größere Weiten. In seiner zweiten Saison für die LG Brillux kommt Busse immer besser in Schwung, bereits zum Saisoneinstand in Waltrop hatte er eine persönliche Bestweite (7,47 Meter) angeboten, die er jetzt nochmals um zwei Zentimeter überbot.
In der deutschen Bestenliste belegen Herden und Busse aktuell die Plätze zwei und sieben; ihre Formstärke können sie bei der Kurpfalz Gala in Weinheim unter Beweis stellen, wo sie auf starke nationale und internationale Konkurrenz treffen. Bei den deutschen Hochschulmeisterschaften in Darmstadt repräsentierten die beiden Weitspringer die Uni Münster. Luka Herden absolviert hier seit vier Jahren das anspruchsvolle Studium der Humanmedizin, Maximilian Busse befindet sich im zweiten Semester seines Masters of Education mit dem Berufsziel Lehramt.
Marco Sietmann leistet Führungsarbeit und belohnt sich mit Bronze
Über die 1500 Meter leistete Marco Sietmann (Uni Münster) bis Eingangs der Schlussrunde Führungsarbeit, die favorisierten Velten Schneider (Uni des Saarlandes) und Oskar Schwarzer (Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit) im Schlepptau. Dem Schlussspurt der Kontrahenten, die in ihren Spezialdisziplinen (Velten Schneider: 3000 Meter Hindernis, Oskar Schwarzer: 800 Meter) zur nationalen Spitze zählen, konnte Marco zwar nichts entgegensetzen, als Dritter hielt er sich aber ausgezeichnet. In 3:54,68 Minuten betrug die Differenz zu Sieger Velten Schneider weniger als zwei Sekunden.
Benjamin Gebhard mit Punktlandung zur U23-DM-Norm, Jan-Luca Fröse mit weiterer Steigerung
Vierteilmeiler Benjamin Gebhard, der im vergangenen Herbst zur Trainingsgruppe von Roberto Morales gestoßen ist, war mit einer klaren Zielstellung ins Frühjahr gestartet: Nach den enormen Verbesserungen unterm Hallendach sollte jetzt der Sprung unter die markante 50-Sekunden-Grenze gelingen. Mit einem Auge schielte er sogar in Richtung U23-DM-Norm (49,50 Sekunden). Dass die Form stimmt, stellte Gebhard bereits Anfang Mai in Olfen mit einer Steigerung seiner 200 Meter-Bestzeit um satte sechs Zehntelsekunden unter Beweis. In Darmstadt ging er entsprechend selbstbewusst an den Start und konnte im dritten Zeitlauf sowohl das konservative als auch das maximale Saisonziel erreichen: 49,50 Sekunden bedeuteten eine Punktlandung für Benjamins DM-Hoffnungen. „In unserer Trainingsgruppe bestand Einigkeit, dass Benjamin die Sub-50 in den Beinen hat. Dass er direkt im ersten 400 Meter-Rennen der Saison sogar die Norm läuft, freute uns alle sehr“, kommentierte Anne Marzi für die „Trainingsgruppe Morales“.
Eine markante Marke hatte auch Jan-Luca Fröse bereits zum Saisoneinstieg über die 100 Meter geknackt, als er erstmals in seiner Karriere unter 11 Sekunden geblieben war. In Darmstadt gelang jetzt die nächste Steigerung: In 10,81 Sekunden belegte er Platz elf und bestätige seinerseits die U23-DM-Norm für Göttingen.
4 x 100 Meter-Staffel der Männer läuft DM-A-Norm
Bei den Staffeln hatten die 4 x 100 Meter sowohl der Männer als auch der Frauen den Charakter von LG Brillux-Vereinsstaffeln. Hendrik Jürgens, Luka Herden, Jan-Luca Fröse und Maximilian Busse, die in dieser Besetzten noch nie gemeinsam gelaufen waren, harmonierten gut und sicherten sich hinter dem Team aus Erlangen-Nürnberg die Silbermedaille. Wichtiger noch: Da alle vier Athleten der LG Brillux angehören, können die 41,07 Sekunden als A-Norm für die Deutschen Aktiven-Meisterschaften gewertet werden. Fast wäre dem Frauen-Quartett das gleiche gelungen: In 47,65 Sekunden blieben Kajsa Gerkens, Maja Huesmann, Sarah Krämer und Nicole Rodehutscord nur 15 Hundertstel über der DM-B-Norm. Für die Uni Münster holten sie damit Silber.
Quelle Text + Bild: Leichtathletik-Gemeinschaft Brillux Münster e.V.