Starker Auftritt des Seniorenteams des RVM: Bei der Internationalen Wedau-Regatta in Duisburg zeigten die acht Sportlerinnen und Sportler starke Leistungen. Damit unterstrichen sie bei den deutschen Bundestrainern ihre Ambitionen auf Nationalteam-Plätze. Zudem zeigte sich auch der Münster-Achter beim Auftaktrenntag der Ruderbundesliga in blendender Frühform.

350 Meter Vollgas – das Motto des Münster-Achter um Schlagmann Max Wagner | Foto: Alexander Pischke / rudern.de

Gute Karten für Felix Brummel
Acht Kandidaten aus dem Kreise der am Olympiastützpunkt Dortmund trainierenden Riemenruderer hatte Bundestrainer Tim Schönberg auserwählt, um sie auf der Internationalen Wedau-Regatta ein letztes Mal für die finale Bildung des deutschen Vierer-ohne zu testen. Dazu sollten die acht am Samstag und am Sonntag in jeweils unterschiedlichen Konstellationen im Vierer-ohne starten und nicht nur gegen die internationale Konkurrenz, sondern auch untereinander möglichst gut abschneiden. Unter den Kandidaten war RVM-Athlet Felix Brummel, der bereits im letzten Jahr im DRV-Boot saß und bereits im Vorfeld zusammen mit Nico Merget auf den innerdeutschen Wettkämpfen im Zweier-ohne sich bereits mehrmals gut präsentiert hatte. In Duisburg legte Brummel nochmals nach: Sowohl in der Samstagskombination als auch am Sonntag konnte sich das mit dem 24-jährigen Münsteraner besetzte Boot deutlich vor der anderen DRV-Crew platzieren. Am Sonntag fuhr der Brummel-Vierer auf Rang drei, während die übrigen vier Ruderer nicht über Platz sechs hinauskamen. Noch deutlicher war das Bild am Samstag: Hier schaffte es das Boot der Dortmunder Mitbewerber nicht mal ins Finalrennen der besten Sechs, während Brummel – zusammen mit Merget, Maximilian Planer und Felix Wimberger – das A-Finale für sich entscheiden und dabei sogar die hoch gehandelten Briten auf die Plätze verweisen konnten „Die Chancen stehen gut“, bilanzierte Brummel in Bezug auf eine erneute Nationalteam-Nominierung zufrieden. Nun wollen die Bundestrainer die Besetzungen in Kürze festlegen. Am 23. Mai sollen dann die Teams bekannt gegeben werden, die Ende Mai  / Anfang Juni auf der EM und Ende August auf der WM starten werden. Eine Nominierung für den Deutschlandachter hingegen scheint unwahrscheinlich, konnte doch die in Duisburg startende Besetzung jedes Rennen sicher gewinnen.

Ausrufezeichen der U23-Athleten
Werbung in eigener Sache betrieben auch die sieben U23-Sportlerinnen und Sportler des RVM, obwohl sie häufig starke internationale Teams der offenen Altersklasse zum Gegner hatten. Die drei ebenfalls derzeit am Dortmunder Stützpunkt trainierenden U23-Riemenruderer Floyd Benedikter, John Heithoff und Sönke Kruse gingen in den Bootsklassen Vierer-ohne und Achter an den Start. Hier konnte sich insbesondere Kruse hervortun, der sowohl im Vierer (samstags) als auch im Achter (sonntags) den Sprung ins B-Finale schaffte. Musste sich der junge Münsteraner im Vierer mit Rang sechs begnügen, gelang es ihm in der Königsklasse Achter sogar, dass Rennen mit einer halben Bootslänge Vorsprung für sich zu entscheiden. „Ein super Rennen“, so Kruse. Ebenfalls ins B-Finale hatte es die Crew mit Benedikter geschafft und fuhr im dicht beieinander liegenden Verfolgerfeld auf einen guten vierten Platz

Einen Platz im B-Finale sicherte sich auch Joscha Feder im Doppelzweier. Zusammen mit Merlin Schmid (RV Neptun Konstanz) – eine bereits aus dem letzten Jahr bewährte Kombination – gelang es dem RVM-Athleten, als zweitbestes deutsches U23-Boot ins Ziel zu fahren und sich berechtigte Hoffnungen für den weiteren Saisonverlauf zu machen. Die Qualifikation fürs B-Finale gelang auch Ruben Stolberg im Leichtgewichts-Einer. Dieser ging zudem im Leichtgewichts-Doppelzweier mit Vereinskamerad Hannes Deittert an den Start. Das Feld der münsterschen U23-Sportler komplettierte Julia Tertünte, die im Doppelzweier und Doppelvierer der Leichtgewichtsfrauen gegen starke Konkurrentinnen ins Rennen ging. „Insgesamt können wir aus RVM-Sicht durchaus zufrieden sein mit den Ergebnissen“, konstatierte Trainer Thorsten Kortmann die Rennen über 2.000 Meter, bei denen häufig starker Gegenwind und „Meimel“ den Willen der Ruderer herausforderten.

Mega-Auftakt des Münster-Achters
Im Rahmen der Wedau-Regatta wurde der Renntag der Sprintserie „Ruderbundesliga“ (RBL) abgehalten. Hier wird an insgesamt fünf Renntagen im Achter über kurze 350 Meter eine Männer- und eine Frauenliga ausgefahren. Seit Bestehen dieses Events zählen münstersche Crews zum festen Bestandteil und auch in diesem Jahr startet der „Münster-Achter“ – gebildet von Ruderern des RVM und des ARC – in der Liga. Der Saisonauftakt in Duisburg verlief aus münsterscher Sicht eher verhalten: Mit Platz elf im frühmorgens ausgefahrenen Zeitfahren blieb die Crew hinter ihren Erwartungen. Doch einen Kaffee später und mit jedem weiteren Rennen, die im k. o.-Modus gefahren werden, fand das Boot aus der Westfalenmetropole besser ins Rennen. Angefeuert von Steuermann Leo Brüggemann erkämpfte sich das Team über Achtel-, Viertel- und Halbfinale einen Platz im A-Finale. Damit war Platz zwei sicher. Dabei blieb es sodann auch, denn das gegnerische Boot aus Berlin erwies sich als eine Kleinigkeit schneller. Mit einer Luftkastenlänge Rückstand überquerte der Münster-Achter die Ziellinie und durfte sich über einen Auftakt nach Maß freuen.