Frauchen, Herrchen, und Hund haben es gut. Ohne Leine dürfen Fellnasen innerhalb der Stadt Münster im Bereich des westlichen „neuen“ Aasees, westlich der Torminbrücke, des Nordparks und den Kanalufern laufen. Doch Münster ist nicht nur ein Paradies für Hunde, sondern auch eine Stadt, in der viel Sport getrieben wird, ob im Verein oder selbstorganisiert. So sieht man immer wieder Hunde, die an der Leine Frauchen und Herrchen begleiten, beim gemütlichen Drehen der Feierabendrunde auf der Promenade. Doch hat der Vierbeiner überhaupt Lust dazu? Ist jeder Hund dafür geeignet?

Wir haben Martin Rütter gefragt:

Kann man mit jedem Hund Sport treiben?
Grundsätzlich kann mit jedem Hund Sport getrieben werden, je nach Rasse eignen sich aber einige Hunde eher für eine bestimmte Sportart als andere. So wird man mit einem Border Collie durch die Eigenschaften, die er als Hütehund mitbringt wie Schnelligkeit und Wendigkeit, in der Regel ohne Probleme am Agility-Training teilnehmen können. Natürlich kann man auch mit einem Mops Agility durchführen, jedoch wird man bei Prüfungen eher nicht auf den vorderen Plätzen landen.

Wie findet man die Sportart, die zu einem selbst und dem Hund passt?
Die Ausübung einer Sportart muss immer auf den jeweiligen Hund abgestimmt sein. Hier spielen besonders Größe, Gewicht, Alter und Gesundheitszustand eine Rolle, aber auch die individuellen Veranlagungen des Hundes dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Denn schließlich soll die sportliche Beschäftigung dem Hund auch Spaß machen! Daher sollte man sich bereits vor dem Hundekauf immer über die Eigenschaften und Möglichkeiten einer Rasse informieren und überprüfen, ob sie zu den eigenen Bedürfnissen und gewünschten Beschäftigungsformen passt.

Worauf muss ich achten, um den Hund nicht zu überfordern?
Jeder Hund sollte zunächst einmal von einem Tierarzt durchgecheckt werden, bevor mit ihm Sport betrieben wird. Hierbei überprüft der Tierarzt den Allgemeinzustand und klärt ab, ob Gelenkskrankheiten wie Hüftgelenksdysplasie und Ellenbogengelenksdysplasie oder Herz- und Kreislaufprobleme vorliegen. Gibt der Tierarzt das Okay, kann mit dem Training begonnen werden. Genauso wie beim Menschen ist hierbei eine Überforderung des Hundes zu vermeiden, denn auch ein Hund muss erst einmal Muskeln aufbauen und sich an die Bewegungsabläufe gewöhnen. Ein Training wird also sowohl von der Länge als auch von der körperlichen Belastung Schritt für Schritt gesteigert. Dabei sollte man das Training immer so beenden, dass der Hund sowohl körperlich als auch geistig noch in der Lage wäre, weiter zu trainieren.

Wie bringe ich dem Hund die Übungsabläufe bei?
Da dem Hund die sportliche Beschäftigung mit dem Menschen auch nach vielen Jahren noch Spaß machen soll, ist es zunächst einmal wichtig, den Hund nicht zu überfordern. Zeigen Sie dem Hund in kleinen Schritten, was von ihm verlangt wird und belohnen Sie die richtige Ausführung mit einer Futterbelohnung oder einem besonders tollen Spiel. So haben die ersten Trainingseinheiten zwar in der Regel noch nicht wirklich „sportlichen“ Charakter, es lohnt sich jedoch gerade für den ersten Trainingsaufbau Zeit und Mühe zu investieren, denn mit einem gut aufgebauten Hund wird man über viele Jahre hin gemeinsam Spaß an der Ausübung der Sportart haben!

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Martin Rütter und Hunde

Martin Rütter – Foto: Klaus Grittner