Der SC Preußen Münster ist nicht nur ein Fußballverein, er ist auch eine Wertegemeinschaft. Ein Ort der Zusammenkunft, ein Rückzugsort, ein Zuhause – besonders für junge und ambitionierte Nachwuchsspieler, die sich an der Hammer Straße ihren großen Traum vom Profifußball erfüllen wollen. Auf diesem Weg will der Adlerclub seine YOUNGSTARS bestmöglich unterstützen – und dazu gehört, neben der fußballerischen Ausbildung und der Wertevermittlung, vor allem der Schutz der heranwachsenden Jugendlichen. Aus diesem Grund positioniert sich der Sportclub explizit gegen sexualisierte Gewalt und integriert ein Präventionskonzept, um diesen Schutz tiefgreifend im Verein zu verankern.

Eine sensible Thematik, die der Sportclub ganz bewusst so offensiv angehen möchte. Wenn es um das Wohl von Kindern und Jugendlichen geht, darf auf keinen Fall weggeschaut werden, viel mehr müssen die Sinne aktiv dafür geschärft werden. Eine Vorgehensweise, die auch Vereinspräsident Christoph Strässer ausdrücklich vertritt: „Sport im allgemeinen und Fußball im Besonderen bieten vielfältige Chancen für die Entwicklung von jungen Menschen. Sie fördern das Zusammenleben in einem sozialen Umfeld, das bestimmt sein soll von Respekt und Achtung jeder Persönlichkeit in der Gemeinschaft.Wir als großer Sportverein unterstützen die Jungen und Mädchen in dieser Entwicklung. Deshalb gehört es zu den Grundlagen unserer Werteorientierung als Verein, dass wir jeder Form von sexualisierter Gewalt ganz entschieden entgegentreten. Sexualisierte Gewalt traumatisiert und zerstört Persönlichkeiten – im schlimmsten Fall für ein ganzes Leben. Und das wirkungsvollste Mittel ist Aufklärung und Prävention.“

Erstellt wurde das Konzept in enger Zusammenarbeit mit Experten aus anderen Münsteraner Vereinen und Institutionen, wie Borussia Münster oder dem Stadtsportbund, die den Adlerclub dabei tatkräftig unterstützt haben, einen nachhaltigen Maßnahmenkatalog zu entwerfen. Das Konzept umfasst dabei sowohl die Prävention als auch im Ernstfall die Intervention, bei der zusätzliche externe Experten aus den entsprechenden Fachstellen eingreifen. Konkrete Maßnahmen sind:
1. Der SC Preußen Münster tritt der Initiative des Landessportbundes, dem Qualitätsbündnis zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, bei.
2. Die Vereinssatzung soll ergänzt werden, um die Selbstverpflichtung zum aktiven Schutz der Kinder und Jugendlichen zu bestätigen.
3. Externe Netzwerkpartner wurden integriert, die im Interventionsfall dem Verein zur Seite stehen und laufend neue Impulse zum Thema geben.
4. Konkrete Handlungsschritte zur Intervention bei sexualisierter Gewalt.
5. Es werden vier Präventionsbeauftragte geschult und ausgebildet, die den 
Jugendspielern als vertrauliche Ansprechpersonen zur Seite stehen.
Mit Jens Lammers (Betreuer YOUNGSTARS), Maximilian Schulze Niehues (Profi, Jugendtrainer), Sabine Plieth (Linie 1906) und Silke Brüx wurden vier dem Club nahestehende Personen, die alle unterschiedliche Schwerpunkte in ihrer Arbeit haben, zu Präventionsbeauftragten ausgewählt. Dadurch sollen sowohl die Nachwuchsspieler als auch junge Preußenfans die Möglichkeit bekommen, sich im Bedarfsfall vertrauensvoll an eine der Personen wenden zu können. Aufbauend auf die genannten Maßnahmen wird der SC Preußen in Zukunft die Vorlage des erweiterten Führungszeugnisses verlangen, darüber hinaus müssen alle Beschäftigten einen Ehrenkodex unterzeichnen. Um das Fingerspitzengefühl für dieses sensible Thema weiter zu fördern, sollen regelmäßige Fortbildungen zum Thema sexualisierte Gewalt durchgeführt werden.

Quelle: SC Preußen MS

Silke Brüx, Jens Lammers und Maximilian Schulze Niehues (Foto, v.l.n.r.) wurden ebenso wie Sabine Plieth, die auf dem Foto fehlt, zu Präventionsbeauftragen geschult und sind für die Nachwuchsspieler und junge Preußenfans vertrauensvolle Ansprechpartner beim Thema sexualisierte Gewalt. Foto: SC Preußen