Auch wenn das Jahr 2022 mit einem Happy-End für den SC Preußen Münster und dem richtungsweisenden Ratsbeschluss für das neue Stadion endet, bleibt der „Weihnachtswunschzettel“ des Stadtsportbundes Münster (SSB) nach wie vor sehr lang. Das bilanziert Michael Schmitz, der Vorsitzende des Dachverbandes aller 200 Sportvereine in Münster, nach einem erneut durch viele krisenhafte Herausforderungen geprägten Sportjahr 2022. Das Erfreulichste zuerst: 93.645 Mitglieder sind aktuell in den Sportvereinen der Stadt registriert. „Das ist nicht nur der höchste Organisationsgrad aller Kreis- und Stadtsportbünde in Nordrhein-Westfalen, sondern auch für uns in Münster ein absoluter Rekordwert“, freut sich Geschäftsführer Robin Schneegaß. Denn die Vereine zählen damit 800 Mitglieder mehr als im bisherigen Rekordjahr 2019, kurz vor dem Beginn der Corona-Pandemie. Das erfreuliche Wachstum hat aber auch eine Schattenseite: „Fast überall fehlt es an Übungsleiterinnen und Übungsleitern. Hier versuchen wir, durch verstärkte Qualifizierungsangebote entgegenzusteuern“, so Schneegaß.

Nach über 35 Jahren Versprechungen, Verschiebungen und Vertröstungen habe der SC Preußen Münster endlich Planungssicherheit und kann am Standort Berg Fidel das unverzichtbare Stadionprojekt angehen. „Dazu passt, dass wir 2023 als Stadtsportbund gemeinsam mit dem Sportamt das Projekt einer integrierten Sportentwicklungsplanung weiter vorantreiben. Wir brauchen in der wachsenden Stadt Münster ein klares Bild davon, welche Bedarfe die Sportarten und die Stadtteile haben, und wir müssen diese Bedarfe decken“, erläutert Michael Schmitz. Die Entwicklung dieses Zukunftsbildes dürfe aber nicht dazu führen, dass wichtige Infrastruktur-Projekte, die bereits viele Jahre in der Pipeline stünden, sich noch weiter verzögern. „In vielen Sportarten und für viele Vereine ist akuter Handlungsbedarf und ein weiteres Zuwarten nicht mehr akzeptabel“, stellen Schmitz und Schneegaß heraus.

Die gemeinsame Entwicklung des TuS Hiltrup und von American Sports in Hiltrup-Ost sei hier ebenso als Beispiel genannt wie der dringend erforderliche Neubau des Sportinternats, die immer wieder verzögerten Neubaupläne für den Verein Grün-Weiß Marathon oder einer überdachten 50-Meter-Bahn für den Wettkampf-Schwimmsport. „Unser Weihnachtswunschzettel bleibt also lang und beinhaltet auch eine dringend erforderliche personelle Stärkung des Sportamtes“, sagt Michael Schmitz. „Dass wir weiterhin so viele sportliche Baustellen beklagen müssen, liegt ja nicht zuletzt daran: Projekte müssen planerisch vorbereitet, politisch abgestimmt und baulich begleitet werden. Mit der bisherigen Personaldecke ist das aus unserer Sicht schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit.“

Als echten Meilenstein für die Sportstätten-Infrastruktur in Münster bewertet der SSB das Landesprogramm „Moderne Sportstätte“. Zwischen 2020 und 2022 konnte der SSB über 4,2 Millionen an Fördergeldern für dringend erforderliche Baumaßnahmen in fast 30 Vereinen bereitstellen. Pünktlich zum Weihnachtsfest gibt es noch sogar noch einmal 500.000 Euro Nachschlag zweckgebunden für den Outdoor-Sport. „Wir fördern damit unter anderem Projekte in Coerde, Handorf und Nienberge. Die vom Sport gewünschte
Anschaffung von sieben Sportboxen für 77.000 Euro können voraussichtlich mit 90 Prozent bezuschusst werden“, so Schneegaß.

Quelle Text + Bild: SSB Münster