Christian Schwartze ist 20 Jahre alt, macht gerade eine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann und ist seit Jahren ehrenamtlich in seinem Verein engagiert, dem Akademischen Ruder-Club zu Münster e. V.Sein Engagement wird jetzt auch von höherer Stelle honoriert: Für das Jahr 2024 erhielt Schwartze ein Stipendium vom Landessportbund NRW, das sein Engagement auch in Zukunft sichern soll.

Christian, Du hast es geschafft und konntest dir ein Stipendium durch den LSB sichern.  Wie hast Du reagiert, als Du davon erfahren hast?

Ich habe mich unheimlich gefreut. In meinem Verein engagiere ich mich jetzt schon seit langer Zeit ehrenamtlich, habe vor Jahren angefangen, das Kindertraining zu übernehmen und wurde dann Jugendvorstand. Es war mir immer ein Anliegen, unsere Jugendabteilung wieder aufzubauen – als ich in den Verein kam, war dort nämlich fast nichts mehr los. Mittlerweile schaffen wir die Jugendquote von zwanzig Prozent ganz locker. Als ich dann von der Möglichkeit des Stipendiums durch den LSB gehört habe, habe ich mich einfach mal beworben und war dann natürlich glücklich, dass es auch geklappt hat. Neben der finanziellen Unterstützung finde ich es auch toll, dass ich durch das Stipendium viele neue Kontakte in der Sportszene knüpfen kann.

Du hast schon erwähnt, dass Du dich sehr in deinem Verein engagierst. Was machst Du genau?

Ich bin zum Beispiel an der Organisation von verschiedenen Events beteiligt, etwa bei unserem Sommerfest, das ist immer ein echtes Highlight. Außerdem organisieren wir regelmäßig Veranstaltungen zum Schnuppern, bei dem Kinder unseren Verein und den Sport kennenlernen können. Ich habe mich außerdem dafür eingesetzt, dass wir einen eigenen Raum für unsere Jugendabteilung bekommen. So können die Kinder bei uns nach dem Training einfach noch da bleiben, Spiele spielen und so weiter. Dafür haben wir sogar Fördergelder bekommen, nachdem ich den Antrag gestellt hatte. Das ist auch etwas, was ich relativ regelmäßig mache.

Was machst du denn besonders gern?

In der Hauptsache bin ich eben beim Kindertraining dabei, etwa zwei-, manchmal dreimal in der Woche. Wenn das Wetter wirklich mal gar nicht mitspielt, gehen wir in den Kraftraum, da haben wir unter anderem Rudermaschinen. Wenn es, so wie jetzt im Winter, früh dunkel wird, gehen wir mit den Kindern auch zum Training in eine Sporthalle und nicht im Dunkeln aufs Wasser. Im Winter machen wir auch häufig Ausflüge, damit die Kinder den Spaß am Vereinsleben behalten, bis wir in der wärmeren Jahreszeit wieder mehr aufs Wasser können.

Bist Du denn selbst noch auf Wettkämpfen aktiv unterwegs?

Mit den anderen Trainern aus unserem Verein starten wir meistens einmal im Jahr eine Spaßregatta. Mittlerweile fahre ich „richtige“ Regatten aber fast nur noch als Trainer bei den Kindern mit.

Durch das Stipendium erhältst Du ein Jahr lang monatlich zweihundert Euro. Was machst Du mit dem Geld?

Das ist auf jeden Fall eine richtig gute Unterstützung. Was genau ich jetzt mit dem Geld anstelle, dafür habe ich noch keine konkreten Pläne – ich habe aber zum Beispiel meinen Lehrgang zum Rettungsschwimmer Silber bei der DLRG davon bezahlt. Auch plane ich,  einen Anhängerführerschein zu machen, damit ich als Fahrer bei den Ruderregatten dabei sein kann.  Durch die Förderung muss ich auch nicht noch nach einem anderen Minijob Ausschau halten, sondern kann in meinem Verein so aktiv bleiben, wie ich es bin.

Dein Sport ist das Rudern. Wie schaust Du auf die Sport- und gerade auf die Ruderszene in Münster, was läuft gut, wo siehst Du Verbesserungsbedarf?

Wir rudern ja in Hiltrup und profitieren dort unheimlich von dem toten Kanalarm, den wir nutzen können. Gerade für die Arbeit mit dem Nachwuchs ist es echt ein Vorteil, wenn nur wenig Schiffsverkehr da ist. Was man vielleicht noch optimieren könnte, ist unser Bootspark. Der ist mittlerweile einfach in die Jahre gekommen. Da ist unser Vorstand aber schon dran. Allgemein für Münster fänd‘ ich es super, wenn wir ein richtiges Spaßbad hätten, mit richtig vielen Rutschen und so. Vielleicht vergleichbar zum Maximare in Hamm.

Text: Sabine Roters
Foto: LSB / Andrea Bowinkelmann