Der Alltag bietet Kindern immer weniger Möglichkeiten ihren Bewegungsdrang auszuleben. Auch durch den von digitalen Medien beeinflussten gesellschaftlichen Wandel verbringen sie einen großen Teil des Tages sitzend. Die Corona-Zeit tut ihr Übriges. In den Stadtteilen Münsters offenbart sich hier unterschiedlich großer Handlungsbedarf. In Coerde etwa haben die Daten der Schuleingangsuntersuchungen zur Gesundheit und zum Sport- und Bewegungsverhalten der Kinder Handlungsbedarf deutlich gemacht.
Dem will das Projekt „Coerde in Bewegung“ begegnen und möglichst gesundheitliche Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen erreichen. Das städtische Gesundheitsamt, der Stadtsportbund Münster e.V. und der Verbund Sozialtherapeutischer Einrichtungen NRW e.V. arbeiten hierfür zusammen. Das auf drei Jahre angelegte Modellprojekt wird von den gesetzlichen Krankenkassen und Krankenkassenverbänden NRW gefördert.
Mit einem Rucksack voller Ideen und Visionen will das Projektteam „Coerde in Bewegung“ mit allen Akteuren die erforderlichen Strukturen für alle Altersgruppen und Lebensbedingungen entwickeln und dafür die vielfältigen Unterstützungsangebote kommunaler und freier Träger zur Bewegungsförderung mit dem Engagement der ehrenamtlich tätigen Bürgerschaft verknüpfen.
Die Sportkoordinatorinnen Chitam Hense und Jule Wagner haben sich bereits auf den Weg gemacht, bewegungs- und gesundheitsförderliche Lebenswelten für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre in Coerde zu schaffen. „Wer zur Bewegung anregt, unterstützt die ganzheitliche Entwicklung, die auch die Wahrnehmung, die Reifung kognitiver Fähigkeiten sowie seelische und soziale Potentiale umfasst“, sind sich beide einig. Großen Wert legt das Projektteam darauf, die Beteiligten und die Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil einzubinden und mit ihnen die Strukturen für Sport und Bewegung passgenau zu entwickeln.
Ein erster Austausch hat ergeben, dass es schon viele Angebote in Coerde gibt, es aber an einem beständig aktiven Netzwerk zum Thema Sport und Bewegung fehlt. Zugleich mangele es an niedrigschwelligen Angeboten, die für jeden erreichbar und nutzbar sind. Inklusive Angebote auch für Menschen mit Behinderungen oder ohne Wettkampfcharakter seien wünschenswert. Auch die Infrastruktur müsse angepasst werden. So reiche beispielsweise die Busanbindung nicht immer bis zum Sportangebot oder es müssen schlecht beleuchtete Strecken zu Fuß zurückgelegt werden. Zudem bleibe der Mangel an verfügbaren Sporthallen oder Sporträumen und die Schwierigkeit, Ehrenamtliche und Fachpersonal zu gewinnen.
Weitere Infos haben der Verbund Sozialtherapeutischer Einrichtungen NRW e.V., Sportkoordinatorin Chitam Hense, c.hense@vse-nrw.de, mobil 0178 – 470 59 68, und der Stadtsportbund Münster e.V., Sportkoordinatorin Jule Wagner, j.wagner@ssb.ms, Tel. 02 51/3 83 47 6-51