Der Stadtsportbund Münster (SSB Münster) und der Verein zur Förderung des Leistungssports in Münster e.V. (VzFdL Münster) unterstützen gemeinsam den Antrag nach §24 GO auf Übertragung der Haushaltmittel für die Installation einer Traglufthalle in das Haushaltsjahr 2021, um die offenen Punkte bzgl. der Energieeffizienz und Unterhaltskosten abschließend und seriös zu klären und die Installation einer Traglufthalle damit grundsätzlich weiter ermöglichen zu können.
Grundsätzlich unterstützen beide Organisationen selbstverständlich alternativ auch den Bau eines neuen Schwimmbads mit einem 50m-Becken und entsprechender Infrastruktur, wie ihn die Politik in der jüngeren Vergangenheit immer wieder gefordert hat. SSB Münster und VzFdL Münster machen aber auch deutlich, dass ein jahrelanges politisches Tauziehen um die Standort- und Infrastrukturfragen sowie lang andauernde Planungs- und Ausschreibungsprozesse den aktuellen und mittelbaren Bedarfen sowohl breiten- als auch leistungssportlich nicht gerecht werden.
Die Option der kurzfristig umsetzbaren Installation einer Traglufthalle in der Coburg würde dem erfolgreich und nachhaltig entgegenwirken. Die Vorteile für den breitensportlichen und auch schulischen Schwimmbetrieb liegen allein mit der Erweiterung von ganzjährig nutzbaren Wasserflächen/ -zeiten auf der Hand und sind bekannt. Im Bereich des Leistungssports und der Talentsichtung/ Talentförderung muss allerdings von der Notwendigkeit einer kurz- bzw. mittelfristigen Lösung gesprochen werden.
So ist der Status der SG Schwimmen als Landesstützpunkt ohne ganzjährige Trainingsmöglichkeiten auf 50m-Bahnen mittelfristig nicht mehr zu halten. Die Anforderungen seitens des Fachverbandes und des Landes NRW sind da eindeutig. Die Aberkennung des Stützpunktstatus würde für den Leistungssportstandort Münster nicht nur einen schweren Verlust darstellen, sondern auch in der Außenwirkung sportartübergreifend ein desaströses Bild für die weitere Entwicklung des Nachwuchsleistungssports in Münster mit sich bringen. So würde diese Entwicklung mit Sicherheit auch das zukünftige Engagement von Fachverbänden in Münster in Bezug auf Nachhaltigkeit und Entwicklungspotential in Frage stellen. Auch für das Sportinternat Münster wäre der Wegfall der SG Schwimmen Münster als Kooperationspartner insbesondere im Hinblick auf den geplanten Neubau und die Implementierung eines Teilinternats schwerlich zu kompensieren.
Ebenso wären die unmittelbaren Folgen für die SG Schwimmen Münster hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und somit Tragfähigkeit des Vereins gravierend. Durch den Wegfall von Sportfördermitteln wäre die notwendige hauptamtliche Trainerstruktur nicht mehr zu halten, der Trainingsbetrieb im Ganzen nachhaltig gefährdet. Dies letztlich auch mit entsprechend negativen Auswirkungen auf den breitensportlichen Schwimmbetrieb der Stammvereine als auch der münsterschen Vereine, die eine Schwimmsportabteilung unterhalten.
Sollte daher die Installation einer entsprechenden Traglufthalle letztlich hinsichtlich der Energieeffizienz als auch der Folge- bzw. Unterhaltskosten sowohl umsetzbar als auch tragfähig sein, wäre dies ein richtiger und wichtiger Schritt zur Sicherung und Weiterentwicklung des Leistungssportsstandorts Münster, sowie für den formellen und informellen Sport in Münster insgesamt. Um dem Sport in Münster diese Chance nicht unnötiger Weise zu nehmen, unterstützen wir den Antrag auf Überführung der entsprechenden Haushaltsmittel in das Jahr 2021, um in den kommenden Monaten die noch offenen Fragen und Unklarheiten aufarbeiten und zu einer für alle Beteiligten nachvollziehbaren Entscheidung kommen zu können.