Kontinuität ist auch für die nächsten zwei Jahre Trumpf bei der mit weitem Abstand Mitglieder-stärksten Organisation der Stadt Münster: Der Stadtsportbund Münster (SSB), Dachverband der 200 münsterischen Sportvereine mit gut 95.000 Mitgliedern, bestätigte am Mittwoch in seiner Jahreshauptversammlung mit großer Mehrheit den fünfköpfigen Geschäftsführenden Vorstand um den Vorsitzenden Michael Schmitz und seine vier Stellvertreter Astrid Markmann, Jörg Riethues, Jörg Verhoeven und Roland Wischermann .
Im Veranstaltungsraum des SC Preußen Münster wurden auch die Beisitzer*innen Sabine Roters, Sabine Thoene, Jens Bruckmann, Professor Dr. Klaus Völker und Michael Willnath wiedergewählt. Neuzugang im zehnköpfigen Vorstandsteam ist Elke Wirtz, Vorsitzende der Münster Mammuts. „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren sehr viel erreicht, aber mindestens ebenso viele Herausforderungen vor uns“, bilanzierten Schmitz und sein Team vor den Wahlen. Wie schlagkräftig der SSB im Hauptamt mittlerweile ist, zeigt die binnen vier Jahren von drei auf acht Mitarbeiter*innen vergrößerte Geschäftsstelle. Unter dem Applaus der Mitglieder konnte Schmitz verkünden, dass Geschäftsführer Robin Schneegaß als zentraler Motor des Auf- und Umbruchs beim SSB ab Anfang Mai mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag tätig sein wird. Als langjährige „feste freie“ Mitarbeiterin im Team wurde Gabriele Völker-Honscheid verabschiedet. Vorstandsmitglied Astrid Markmann dankte ihr für die enorme Leistung, mit denen sie die Arbeitsfelder „Bewegt gesund bleiben“, „Bewegt älter werden“ und „Sport im Park“ für den SSB entwickelt habe.
Ebenso großen Beifall gab es von den Delegierten für den einzigen ausgeschiedenen Vorständler: Nach sage und schreibe 44 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit für den SSB – von 1978 an zunächst als Pressewart und seit vier Jahrzehnten für das Sportbildungswerk – kandidierte Franjo Baute nicht wieder für den Vorstand. Seinem SSB bleibt er aber fortan als Ehrenmitglied und weiterhin als Mitarbeiter im Arbeitskreis Veranstaltungen verbunden: Dazu wählten die Delegierten den 78-jährigen auf Antrag von Jörg Verhoeven, das Votum fiel einstimmig aus.
Nach Grußworten der Landtagsabgeordneten Simone Wendland, des Sportausschuss- Vorsitzenden Philipp Hagemann und des Gastgebers Christoph Strässer resümierten Michael Schmitz und sein Team die vergangene Wahlperiode, die weitgehend von der Corona-Pandemie geprägt war. „Corona hat – wie der gesamten Gesellschaft – auch dem Sport, unseren Vereinen wie ihren Ehrenamtlichen, den Übungsleitern und den Mitgliedern enorm viel abverlangt“, so der Vorsitzende. „Wir müssen realistisch bleiben und davon ausgehen, dass wir jetzt nicht in eine Zeit nach Corona, sondern mit Corona gehen werden. Darum brauchen die Vereine nach wie vor die Solidarität ihrer Mitglieder und die Rückendeckung der Politik.“
Diesen Zusammenhalt Münsters hatten zuvor auch die Grußwortredner beschworen: Simone Wendland stellte den großen Nutzen des Infrastrukturprogramms „Moderne Sportstätte 2022“ heraus, mit dem über 4,2 Millionen Fördergelder an 30 Vereine der Stadt ausgeschüttet wurden. Philipp Hagemann würdigte die vertrauensvolle Zusammenarbeit in der bewährten Trias aus Sportpolitik, Sportverwaltung und SSB.
Auch die Wirtschaftsplanung des SSB Münster ist auf die kommenden zwei Jahre ausgerichtet, die gerade für den Spitzensport in vielen Feldern Jahre des Neuaufbaus sein werden. „2020 und 2021 sind Corona-bedingt viele Veranstaltungen und Meisterschaften, aber auch Teile des Spielbetriebs ausgefallen. Wir haben die dafür vorgesehenen Sportfördermittel anteilig zurückgestellt, damit wir unsere Vereinen 2022 und 2023 mit höheren Förderquoten unterstützen können“, erläuterte Roland Wischermann, „Finanzminister“ des SSB. Auch unter Berücksichtigung dieser Sondereffekte habe der SSB gut gewirtschaftet. Inzwischen liegen die Haushalte des SSB im siebenstelligen Bereich: Bei gut 1 Million Euro im vergangenen Jahr, bei 1,1 Millionen Euro im Wirtschaftsjahr 2022. Die Mitglieder nahmen erfreut zur Kenntnis: Der Jahresabschluss 2021 lag bei den Einnahmen gut 100.000 Euro über Plan, bei den Ausgaben gut 80.000 Euro unter Plan. Er wurde ebenso einstimmig verabschiedet wie der Entwurf für das Jahr 2022. Dann soll ein Gutteil der Rücklagen wieder zum Wohle der Vereine „flottgemacht“ werden. „Fördermittel, die unsere Vereine sowohl im Breitensport wie auch im Leistungssport ganz dringend benötigen werden“, so Wischermann abschließend.