Luka Herden repräsentiert das deutsche Nationalteam bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom.
Am kommenden Freitag (07.06.) misst er sich mit den besten Weitspringern des Kontinents.

Der Deutsche Leichtathletikverband (DLV) hat Luka Herden offiziell für die Europameisterschaften in Rom (07.-12. Juni) nominiert. Zusammen mit dem Mannheimer Simon Batz und dem Münchner Maximilian Entholzner wird er in der italienischen Hauptstadt das deutsche Nationalteam in der starken europäischen Weitsprungkonkurrenz repräsentieren. In der Früh-Session des Eröffnungstages greift für Luka ab 12:55 Uhr in die Weitsprung-Qualifikation an.

Europameisterschaft so früh in der Saison wie nie
Gut einen Monat nach Eröffnung der Freiluftsaison 2024 wartet der erste große Saisonhöhepunkt auf die europäischen Leichtathleten: Am 07. Juni werden in Rom die Leichtathletik-Europameisterschaften eröffnet – so früh wie vermutlich nie zuvor. Teil der 111 Athlet:innen starken Auswahl des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) ist Luka Herden, der am ersten Tag der kontinentalen Titelkämpfe seinen Auftritt in der Weitsprung-Qualifikation hat. „Ich habe damit mein großes Saisonziel erreicht, jetzt bin ich locker und befreit“, blickt der 24-Jährige voller Vorfreude gen Rom und fügt hinzu: „Die EM-Nominierung ist für mich definitiv ein Karriere-Meilenstein. Nach meinen internationalen Jugendeinsätzen messe ich mich nun als Aktiver mit den besten Athleten Europas.“

Auch für die LG Brillux ist der bevorstehend EM-Start ihres Topathleten ein echtes Highlight. Vor exakt zehn Jahren trug mit Tatjana Pinto bei den Europameisterschaften in Zürich letztmals eine LG-Athletin das Nationaltrikot bei einem großen internationalen Aktiven-Event. Für den Verein zahlt es sich damit aus, Luka im laufenden Jahr mit einem individuellen Förderpaket zu unterstützen.

Europäische Spitze so stark wie seit Jahren nicht mehr
Im „Stadio Olympico“, dem römischen Olympiastadion, trifft Luka Herden auf die stärkste kontinentale Weitsprung-Konkurrenz seit Jahren: Sechs Europäer sind in der jungen Freiluftsaison bereits 8,20 Meter und weiter gesprungen, drei der vier besten Weitspringer weltweit kommen aus Griechenland, Italien und Frankreich. Die Konkurrenz wirft in diesem Jahr alles in die Waagschale, um für das Meisterschafts-Doppel aus der Europameisterschaft und, vor allem, den Olympischen Spielen in Paris (26. Juli – 11. August) gerüstet zu sein.

Akteur in diesem illustren Kreis zu sein, betrachtet Luka als Privileg und zugleich als Verdienst für die Trainingsmühen: „Genau das war mein Ziel. Natürlich nehme ich die Stärke der Konkurrenz mit großem Respekt zur Kenntnis, aber vor allem beflügelt es mich, Teil des Feldes zu sein. Ich habe es mir verdient, mit genau diesen Leuten zu springen – mit etwas Glück kann ich mithalten.“

Technische Feinjustierung für die Ausreißer nach oben
Um in Rom eine gute Chance auf das Finale der besten zwölf Springer am 08. Juni zu haben, sollte Herden seine Saisonbestleistung (7,75 Meter) steigern. Das Vermögen dazu hat er ohne Frage – die Erinnerungen an seinen 8,14 Meter-Flug im Juli letzten Jahres sind noch frisch. „Ich habe die 7,70 Meter bis 7,80 Meter bei jedem Wettkampf sicher in den Beinen, jetzt brauche ich die Ausreißer nach oben“, so Luka Herden, der nach seinem Trainerwechsel zum Weitsprung-Bundestrainer Frauen, Uli Knapp, einen Umstieg in der Trainingsphilosophie realisieren musste. Die Veränderung seiner Sprungtechnik erfordert, auch die kognitiven Verschaltungen neu zu justieren.

Zuletzt haben Athlet und Trainer intensiv an der Absprungvorbereitung gearbeitet: „Der Fokus lag auf den letzten beiden Schritten, die zuletzt der Knackpunkt waren. Ich habe von Sonntag bis Mittwoch einen guten, intensiven Trainingsblock absolviert“, gibt Luka einen Einblick in die Meisterschaftsvorbereitung. Ab sofort genießt die Regeneration Priorität, nur noch punktuell werden die Trainingsreize angetippt – am Freitag gilt es dann, die Feinjustierung der technischen Muster im Wettkampf zu implementieren.

Bei allem Streben nach Perfektion dürfte in Rom auch die Atmosphäre eine große Rolle spielen. Luka Herden ist ein Athlet, der sich von der Stimmung des Publikums anzünden lässt und den es anspornt, Teil einer hochklassigen Konkurrenz zu sein. Nicht umsonst prägen seine Vita erfolgreichen Meisterschaften, bei denen er sich im Verlauf des Wettkampfes steigert – Freude am Event, Lockerheit und atmosphärische Dynamik zählen zu Lukas Stärken, die sich nicht an harten Leistungsparametern messen lassen. Luka Herden: „Ich hoffe, dass ich genau das auch in Rom ausspielen kann. Ich möchte die Stimmung genießen und im Bewusstsein mein großes Saisonziel erreicht zu haben, mit Lockerheit am Anlauf stehen – gelingt mir das, kann ich meine beste Leistung abrufen.“

Trainer Uli Knapp und Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo an Lukas Seite
Die Reise in die italienische Hauptstadt beginnt für Luka Herden voraussichtlich am 05. Juni. An seiner Seite wird neben Trainer Uli Knapp auch Trainingspartnerin Malaika Mihambo sein, die als Silbermedaillen-Gewinnerin der EM von München 2022 und amtierende Olympiasiegerin in Rom erneut zu den Favoritinnen der Frauen-Konkurrenz zählt. Nach einem Tag des Akklimatisierens geht es am Freitag (07. Juni) in die Vollen. Um 12:55 Uhr startet die Weitsprung-Qualifikation und Luka Herden hofft, beim Saisonhöhepunkt einmal mehr seine stärksten Weiten anbieten zu können.

 

Text/Foto: Frederik Töpel / LG Brillux / Lukas Herden