Spannung, Tempo, Leidenschaft – das 76:71 (44:31) der WWU BASKETS gegen die BSW Sixers ließ nichts davon vermissen. Vor allem aber holte sich das Team von Philipp Kappenstein vor rund 1.800 Besuchern am Berg Fidel den langersehnten zweiten Sieg. Der war nach einem starken dritten Viertel der Hausherren mit einem zwischenzeitlichen Vorsprung von 18 Punkten gefühlt schon eingetütet. Doch ohne Krimi geht es derzeit einfach nicht – also mussten Aktive und Fans in den Schlussminuten nochmal durch ein Wechselbad der Gefühle, durften dann aber doch das verdiente Erfolgserlebnis mitnehmen.

Foto: Markus Holtrichter- Joseph Cooper

Foto: Markus Holtrichter- Joseph Cooper

Die WWU BASKETS müssen derzeit neben dem Ausfall von Center Kai Hänig auch auf Anton Geretzki (Sehnenabriss) verzichten, während bei den Gästen aus Sandersdorf Point Guard Luka Petkovic fehlte. Münster war nicht optimal in die Partie gestartet. Das Team von Tomas Grepl hingegen zeigte sich zunächst beispielsweise über Zylka und Williams treffsicher aus der Distanz. Cooper & Co schienen in dieser Phase noch nicht das passende Rezept umzusetzen, um das variable Spiel der Sixers in den Griff zu bekommen. Auch blieben die Hausherren insgesamt oft glücklos von der Linie. Das Resultat war ein 16:20-Rückstand zum Ende des ersten Viertels.

Mit einem 14:0-Run im zweiten Viertel aber sorgte Münster dann für die Wende: Mit Pressing, Manndeckung und schnellem Umschaltspiel nach Ballgewinn drehten die Unistädter die Partie und erarbeiteten sich erstmals ein kleines Polster zum 30:23. „Die Intensität stimmte ab dem 2. Viertel und wir haben dann zum ersten Mal in dieser Saison offensiv wirklich begeisternden Basketball spielen können“, so WWU-Headcoach Kappenstein.

Nach diesem deutlich gewonnenen Viertel und der Halbzeitführung von 44:31, blieb Münster auch im dritten Durchgang zunächst weiter auf Kurs. Beim Stand von 60:42 nach einem Dreier vom überragenden Leo Padberg in der 27. Minute ging wohl kaum jemand in der jubelnden Halle noch davon aus, dass es nochmal eng werden könnte. Doch aus einer entspannten Schlussphase wurde nichts. Münster leistete sich nun viele Turnover, die Gäste bedankten sich und punkteten konsequenter, spielten ihr offensiv stärkstes Viertel. Nach Freiwürfen durch Ferenc Gille war der Vorsprung tatsächlich auf drei Zähler zusammengeschmolzen. Noch 25 Sekunden standen auf der Uhr. Leo Padberg hatte kurz zuvor noch mit einem großartigen Block zwei vermeintlich sichere Punkte für die Gäste verhindert. Nun aber durfte Joseph Cooper an die Linie – und behielt die Nerven. Mit beherzter Defense brachte sein Team den Vorsprung über die Zeit.

WWU: Cooper (14, 8 Reb., 6 A.), König, J. (9/1), Weß (14/2), Husmann, König, A. (1), Padberg (21/ 2), Porcher (3), Woltering, Goolsby (2), Lüsebrink, Delpeche (11), Funk (1).

BSW: Stankevicius (14/3, 7 Reb.), Ghotra (3), Zylka (15/3), Gille (10), Sievers, Williams (18/3), Bär (2), Hounnou (1), Turudic (8).