Mit drei ganz konkreten Forderungen positioniert sich der Stadtsportbund Münster (SSB) in der Debatte um eine Wiederaufnahme des organisierten Sports. „Wir unterstützen das einfache und sichere Fünf-Stufenmodell zum Wiedereinstieg, das unser Landessportbund für ganz NRW entwickelt hat. Wir fordern außerdem, anders als im zweiten Lockdown, ein einheitliches Vorgehen für den Kinder- und Jugendsport in Kitas, Schulen und Sportvereinen. Und wir brauchen ganz dringend für alle Kommunen in NRW eine einheitliche, verständliche und alltagstaugliche Anwendung der Corona- Schutzverordnung“, fordert Michael Schmitz, Vorsitzender des SSB Münster.
Schmitz stellt zugleich klar: „Wir stellen keine konkreten Forderungen bezogen auf einen Zeitpunkt, zu dem die Lockerungen erfolgen sollen. Der organisierte Sport trägt hier weiterhin die grundsätzlichen Entscheidungen von Bundes- und Landespolitik. Auch wenn Bewegung wichtig ist, werden wir als SSB Münster hier nicht aus der Reihe tanzen!“
Wie im Stufenmodell des Landes Schleswig-Holstein wünscht sich der SSB Münster Lockerungen auf der Basis von festgelegten Inzidenzwerten. Das für ganz NRW angedachte 5-Stufen-Konzept beginnt mit einer Öffnung der Außensportanlagen und von Sportangeboten auf Abstand. „Unsere Sportvereine können diese Stufen kontrolliert umsetzen. Wir bieten sicheres Sport-treiben unter Anleitung, mit festen Regeln, festen Orten und festen Gruppen. Und wir können auf die erprobten Hygienekonzepte des letzten Jahres zurückgreifen“, so der SSB-Vorsitzende.
Im zweiten Lockdown ab November 2020 wurde Sport für Kinder und Jugendliche in den Sportvereinen vollständig untersagt, während der Schulsport (zeitweise) unter definierten Bedingungen weiter stattfinden konnte. „Unsere Sportvereine bieten aber nach allen Erkenntnissen das gleiche Schutz- bzw. Risikoniveau wie Kitas und Schulen“, weiß SSB- Geschäftsführer Robin Schneegaß und schiebt als Forderung hinterher: „In diesem Jahr muss es unbedingt ein einheitliches Vorgehen für den Kinder- und Jugendsport in Kitas, Schulen und Sportvereinen geben.“ Nur das schaffe Handlungssicherheit für alle Akteure und erhöhe die Akzeptanz der sportpolitischen Entscheidungen durch Gleichbehandlung. Michael Schmitz fügt hinzu: „Wir möchten es nicht noch einmal an unsere Clubs kommunizieren, dass sie ihren Jugendlichen den Zutritt zum Sportplatz verwehren müssen, aber zugleich ehrenamtlich den Schließdienst für die Schulsportgruppen organisieren sollen. Das versteht kein Mensch.“
Apropos Verständnis und Verständlichkeit: Was nicht über ein Stufenmodell geregelt werden kann – beispielsweise die Zulassung von Zuschauern oder die Nutzung von Nebenräumen in Sportanlagen – müsse in der Corona-Schutzverordnung einfacher als bislang geregelt werden. „Bisher ist hier in NRW – getreu der Devise 53 Rechtsabteilungen in den Städten und Kreisen mit 54 Rechtsauffassungen – jeder seine ganz eigene Rille gefahren.“ Der SSB Münster wünscht sich aber ganz dringend ein abgestimmtes Vorgehen zwischen den drei Akteuren Landesregierung, Landessportbund und den Kommunalen Spitzenverbänden: „Wenn dann das, was bei einem Inzidenzwert von 20 in Münster möglich ist, auch in den Nachbarkreisen möglichst ist, erhöht das die Akzeptanz. Und wenn die Regelungen auch noch für Nichtjuristen verständlich formuliert und in sich logisch sind, dann sind wir nochmal einen Schritt weiter“, so der SSB-Vorsitzende.