Rhythmische Sportgymnastik (kurz RSG): das ist doch dieses Turnen mit dem Band? „Das denken die meisten Menschen“, lacht Marina Beck, „aber eigentlich gehört zu der Sportart noch viel mehr“. Gemeinsam mit ihren zwei Schwestern trainiert die 28-Jährige eine Mädchengruppe in Rhythmischer Sportgymnastik. „Unsere Gruppe ist deshalb besonders, weil sie inklusiv ist. Unsere Mädels bringen alle eine Beeinträchtigung mit, zum Beispiel Trisomie 21“, so Beck.

Einmalig in NRW

In Bochum hatten Beck und ihre Schwestern zum ersten Mal einen RSG-Wettkampf für Menschen mit Behinderung gesehen und kurzerhand beschlossen, dass so eine Gruppe doch auch in Münster sinnvoll wäre. Während der Coronazeit ging die inklusive RSG-Gruppe dann, angegliedert an die TG Münster, an den Start. „Wir sind tatsächlich die erste inklusive RSG-Gruppe in NRW“, erklärt Marina Beck, „wir wissen noch von einer anderen Gruppe in der Nähe von München und jetzt gerade formiert sich eine weitere Gruppe in Magdeburg, aber hier in NRW sind wir bisher die einzigen.“

Training mit Spaßfaktor

Und wie läuft das Training in einer inklusiven Gruppe ab? „Wir starten mit einem Aufwärmen und dann geht’s auch schon an die Geräte. Und dazu gehört eben nicht nur das Band, sondern auch noch Ball, Reifen, Keulen und Seile. Außerdem gibt’s auch Übungen ganz ohne Handgerät“, erklärt Marina Beck. Da die Gruppe nach den Vorgaben der Special Olympics trainiert, sind die verschiedenen Übungen nach Level ausgerichtet, das zum Beispiel je nach Konzentrations- oder motorischem Vermögen der Athletinnen unterschiedlich sein kann und von Level eins bis Level vier reicht. In diesem Jahr wird die Gruppe zum ersten Mal auch an Wettkämpfen teilnehmen. „Dabei darf die Trainerin dann auch am Mattenrand stehen und mitturnen“, so Marina Beck, „unsere Mädels finden es aber gerade toll, Übungen ganz alleine zu turnen“.

Offen für alle – und für neue Gesichter

„Es ist total schön zu sehen, wie mit dem Sport auch das Selbstwertgefühl bei unseren Mädels wächst“, freut sich Marina Beck, „wir schaffen im Training einen geschützten Raum, hier wird keiner ausgegrenzt. Auch die Eltern sind das ganze Training über im Hintergrund dabei und mit in der Halle“. Nach den Regeln der Special Olympics muss auch nicht jede Athletin mit jedem Handgerät turnen: „Bei unseren Mädels ist zum Beispiel der Ball gerade total beliebt, bald soll dann auch das Band dazu kommen“, so die Trainerin. Und noch eine Besonderheit: Anders als nach dem regulären Regelwerk der Rhythmischen Sportgymnastik dürfen an der inklusiven Version der Sportart auch Männer und Jungen teilnehmen. „Wir sind eben offen für alle!“, so Marina Beck.

Die Gruppe trainiert momentan montags von 17.30 Uhr bis 18.30 Uhr im Gymnastiksaal der TG Münster in der Lotharingerstraße und freut sich über Neuzugänge ab 15 Jahren aufwärts, um eine neue Gruppe mit schon etwas älteren Turner*innen aufzubauen. Trainiert würde voraussichtlich dienstags oder donnerstags.

Mitturner*innen gesucht! Die inklusive RSG-Gruppe freut sich über Mädchen und Jungen im Alter von 15 Jahren oder älter, die Lust haben, die Rhythmische Sportgymnastik auszuprobieren und vielleicht ja sogar Teil einer neuen Gruppe zu werden. Training vors. dienstags oder donnerstags. Auskunft dazu gibt Trainerin Marina Beck: Marinabeck95@googlemail.com, 0174 333 96 64

Quelle Text: Münster aktiv
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