265 Spieler und Spielerinnen strömten nach Münster und bereicherten das Turnier, das sonst zwischen 150 und 200 Anmeldungen verzeichnet. Der Veranstalter honorierte dies mit einigen Verbesserungen: beispielsweise wurden erstmals zehn Partien live übertragen und die Website wurde mit externen Angeboten besser vernetzt.

Schachlich war durchgehend Spielfreude zu vermerken. Nicht nur wegen der Sofia-Regel gab es wenig frühe Remisen, sondern man spürte förmlich, dass alle Spaß am Schach hatten.

Sehr stark spielte von Anfang an IM Matthias Dann auf. Erst nach sechs Siegen musste er zweimal in ein Remis einwilligen. Der Zweitplatzierte Ruben Gideon Köllner, der täglich auf die Ernennung zum IM wartet, konnte bei dem Tempo nicht ganz mithalten. 7,5 Punkte genügen in anderen Jahren zum Turniersieg, dieses Jahr gab es damit einen guten zweiten Rang.

Dahinter liefen weitere FMs und IMs ein – bis zur großen Überraschung Maurin Müller auf dem 9. Platz. Über 150 Punkte Elogewinn sind für den Youngster aus Paderborn (Jahrgang 2008) die gerechte Belohnung. Maximilian Wensing (Ahaus) und Adrian Kamp (SK Münster 32) schrieben ähnliche Erfolgsgeschichten.

Frustrierend für die alten Füchse war manchmal, dass Jugendliche in der Corona-Phase ihre Spielstärke massiv gesteigert hatten – aber ohne, dass die DWZ oder Elo hinterhergekommen wäre. Besonders litt FM Klaus Schmitzer vom ausrichtenden SK Münster 32, der es siebenmal mit Jugendlichen zu tun bekam. Mit 5,5 Punkten zog er sich noch achtbar aus der Affaire.

v.l.n.r. : Turnierleiter Finn Petersen, Jasper Holtel als bester SKler, Sieger Mattias Dann (OSG Baden-Baden), Vize Ruben Köllner (SF Deizisau). Foto: SK32

Viele Neulinge im Challengers

Traditionell richtet sich das Münsterland Open auch an Neulinge und Spieler bis zu einer DWZ von 1700 mit einer eigenen Gruppe, dem Challengers. Dieses gewann Victor Spangenberg (SK Münster 32) vor Jan Burkhardt, Lukas Mücke und Elyse Habersetzer. 13 Vereinslose und viele Neumitglieder mischten sich unter die Teilnehmerschaft – Schach scheint neues Interesse gefunden zu haben, gerade auch bei jungen Erwachsenen!

Das Schönste war, dass es überhaupt stattfinden konnte!

Im letzten Jahr ließ die im Oktober eskalierende Corona-Lage keine Austragung zu, und so schwebte über allen Beteiligten auch 2021 die Unsicherheit wie ein Damoklesschwert: absagen oder durchführen?

Alles blieb beherrschbar, und die gelockerten Bestimmungen ermöglichten eine Durchführung. Der Veranstaltung ging mit seinen Schutzmaßnahmen noch über das Geforderte hinaus (2G ab 16 Jahren statt 3G, verschärfte Maskenregelungen). Dies führt zu einigen wenigen Absagen, wurde aber vor Ort gut durchgehalten und honoriert von dem guten Gefühl, alles zu tun, um es mit „Superspreading“ in die bundesweiten Schlagzeilen zu schaffen.

Die Stimmung vor Ort war entsprechend gut und freundlich. Kleinere Fehler und Einschränkungen wurden verziehen, weil alle Beteiligten aus Teilnehmerschaft und Organisation die Freude über die Durchführung einte.

Das nächste Open ist dann auch schon wieder fest eingeplant, vom 1.-8.10.2022

Quelle: SK32