Während die älteren Athleten noch vergleichsweise gut über die eingeschränkte Saison hinweggekommen sind, hatten insbesondere die Jüngeren unter den fehlenden Sportfesten zu leiden. Das Zusammenkommen, um sich in verschiedenen Disziplinen unter Wettkampfbedingungen auszuprobieren und die anderen Nachwuchsathleten zu treffen, war schwerer als bei den älteren Athleten mit bereits höherer Professionalisierung unter ein Hygienekonzept zu bringen. Umso höher ist es Klaudia Schönfeld und Sina Heemsoth anzurechnen, dass sie zum Abschluss des Sommers den jüngeren sowie Jugend-Athleten noch einen Mehrkampf ermöglichten. An den beiden Wettkampftagen wurden sie dann tatkräftig von Eltern und Trainern unterstützt. Das Wetter tat zu der guten Organisation sein Übriges: Strahlender Sonnenschein und sommerliche Temperaturen begleiteten die Athleten, Trainer und Betreuer über die zwei Wettkampftage.
Fast 100 Meldungen
94 Meldungen allein aus den Grundvereinen der LG standen schlussendlich zu Buche. Die U12- und U14-Athleten absolvierten einen Drei- beziehungsweise Vierkampf. Um das Ganze zu entzerren und die Kontakte zu begrenzen, traten die U12er am Samstag und die U14er am Sonntag an. Ab der U16 waren ein Drei-, Vier-, Sieben-, Neun- und Zehnkampf im Angebot. Aufgrund fehlender Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten wurde in den männlichen Altersklassen jedoch kein Stabhochsprung ausgetragen. In diesen »großen Mehrkämpfen« der U16 und U18 stellten sich insgesamt 23 Athleten der Herausforderung – wobei sie wie die männlichen Athleten im Diskuswurf in teils neuen Disziplinen – antreten mussten.
Schwering stellt alles in den Schatten
Die Königin unter den Athleten der zwei Tage war mit Abstand die 16-jährige Ida Schwering. Am ersten Wettkampftag brach sie bereits zwei Kreisrekorde: Über die 100 Meter Hürden lief sie 14,18 Sekunden und unterbot damit den 36 Jahre alten Rekord von Brigitte Brosa um vier Hundertstel. Ihre eigene Bestleistung unterbot sie um drei Zehntel. Der zweite Rekord fiel im Vierkampf – 100 Meter Hürden, Hochsprung, Kugelstoßen und 100 Meter-Sprint – mit 3.090 Punkten. Damit löste sie die LG-Athletin Jana Marketon ab, die 2006 2.520 Punkte erreicht hatte. Am zweiten Tag folgten noch einmal zwei Rekorde: Der 500 Gramm schwere Speer flog auf 39,54 Meter und damit 82 Zentimeter weiter als durch Katharina Funke 2013. Den Siebenkampf beendete sie mit 5.023 Punkten und Kreisrekord Nummer vier. Dieser lag zuvor bei 4.614 Punkten und bestand seit 20 Jahren. Er war damals durch Angela Benassi – ebenfalls für die LG startend – aufgestellt worden. Mit dieser Leistung liegt sie nun in der aktuellen westfälischen U18-Bestenliste auf Rang zwei, im nationalen Vergleich sie auf Rang elf.
40 Bestleistungen an zwei Tagen
Ganz knapp am Kreisrekord vorbei schrammte die W15-Athletin Franziska Lupfer im Siebenkampf mit 3.511 Punkten; ihr fehlte nur ein Punkt. Insgesamt stellten die LG-Athleten an den zwei Tagen 40 Bestleistungen auf.