Hochsommer und flirrende Hitze: Früher sprangen abkühlungswillige junge und junggebliebene Münsteraner gern in die so genannte „KÜ“-Kanalüberführung, den stillgelegten Übergang des Dortmund-Ems-Kanals über die Ems im Norden Münsters. Doch es gab auch Widerstand: In den 1970er Jahren begannen die Ordnungsbehörden das Tummeln am und in der KÜ kritisch zu beäugen. Mediziner bemängelten die hygienischen Zustände, Anlieger beschwerten sich über chaotische Parkverhältnisse und nächtliche Feste, die Polizei witterte Drogenhandel und Sittenwächter wollten dafür Sorge tragen, dass „KÜ-Fans nicht wieder hüllenlos ihr Bad genießen“. Dennoch blieb das Gewässer über Jahre die beliebteste Badeanstalt Münsters – ohne Eintritt und Badeordnung.
Von diesen und anderen Geschichten erzählt das Stadtmuseum Münster in seiner Schausammlung. Der Eintritt ist wie immer frei.