Der USC Münster verliert sein Heimspiel gegen Allianz MTV Stuttgart mit 0:3 (25:27, 21:25,15:25). 968 Zuschauer sahen spielerisch eine sehr gute Partie des USC. Münster begegnete dem amtierenden Vizemeister über weite Strecken auf Augenhöhe und musste erst im dritten Satz dem hohen Tempo Tribut zollen.

Gegen die sprunggewaltige Amerikanerin Krystal Rivers war der USC-Block machtlos. Foto: Daniel Wesseling

Gegen die sprunggewaltige Amerikanerin Krystal Rivers war der USC-Block machtlos. Foto: Daniel Wesseling

Trainer Teun Buijs begann mit Kapitänin Mareike Hindriksen, Luisa Keller, Lina Alsmeier, Liza Kastrup, Kaz Brown, Juliane Langgemach und als Libera Lisa Thomsen. Die ersten Ballwechsel verliefen noch ausgeglichen. Über 2:2 stand es dann aber schnell 2:9. Stuttgart setzte mit starken Aufschlägen vor allem Lina Alsmeier enorm unter Druck. Nach einigen Annahmefehlern von Münsters Nummer 8 sah sich Teun Buijs schon früh gezwungen, zu wechseln. Er ersetzte Alsmeier durch die erfahrenere Teresa Mersmann. Diese punktete sogleich. Gute Aufschläge von Mersmann und mehrere Angriffspunkte von Luisa Keller brachten den USC wieder auf 8:11 heran und zwangen Stuttgarts Trainer Ioannis Athanasopoulos zu einer Auszeit. Beim Stand von 12:13 war der USC wieder dran. Auch Stuttgart hatte inzwischen zwei Mal gewechselt. Mit 13:16 ging es in die zweite technische Auszeit. Stuttgart kam gut aus der Pause und hielt den USC zunächst auf Abstand. Dieser schmolz aber dann dahin: Über 13:18, 17:20 und 23:24 erarbeiteten sich die Schwaben dann den ersten Satzball. Münster wehrte diesen jedoch ab. Und auch den zweiten. Der Dritte saß dann leider. Stuttgart gewann Durchgang Eins mit 27:25. Was auffiel zu diesem Zeitpunkt: Beide Teams spielten auf Augenhöhe – aber Münster hatte definitiv mehr Biss. „Ich bin sehr zufrieden mit unserem Spiel heute“, so der niederländische Coach nach der Partie. „Natürlich will ich immer gewinnen, aber das war heute nicht möglich, daher bin ich mit den individuellen Leistungen meiner Spielerinnen und auch mit der Teamleistung insgesamt zufrieden. In den kommenden Wochen treffen wir auf Gegner, mit denen wir uns im Kampf um eine gute Ausgangssituation im Playoff messen müssen. Da werden wir mit einer solchen Leistung punkten.“

Der zweite Satz begann wie der erste: Ausgeglichen. Nur, dass Münster hier auch zwischendurch mal in Führung lag. Auf die 5:2-Führung für die Unabhängigen folgten dann jedoch gute Aufschlagserien von Stuttgarts Paige Tapp und Krystal Rivers. Mit 8:6 ging es in die technische Auszeit.  Als der MTV Stuttgart kurz darauf zum 10:10 ausglich, nahm der USC Münster eine Auszeit und holte auch den nächsten Punkt. Sollte Stuttgart dieses Spiel jemals auf die leichte Schulter genommen haben, so wussten sie spätestens jetzt, dass dies ein Fehler war. Hochkonzentriert und engagiert gingen sie dann auch beim Stand von 13:14 erstmals im zweiten Satz in Führung. Linda Bock eroberte sie mit einem Netzroller-Aufschlag jedoch zurück. Mit 16:14 für Münster ging es in die zweite technische Auszeit. Beim 17:14 war allen Besuchern in der Halle klar: Egal wie dieses Spiel ausgeht. Der USC geht auf jeden Fall als Gewinner aus der Partie. Eine solche Leistung hatten die meisten dem USC nach den von schlechten Nachrichten gezeichneten letzten zwei Wochen wohl nicht zugetraut. Und ebenfalls schon zu diesem Zeitpunkt klar: Wer nach dem Spiel auf Seiten des USC die MVP-Medaille erhalten würde. Was die erst 17jährige Luisa Kellern in der Partie zeigte, war einfach unglaublich. „Luisa hat sehr stark gespielt“, attestierte auch ihr Trainer. „Aber auch Liza Katsrup und Teresa Mersmann haben heute Topleistung gezeigt und ihre besten Spiele im USC-Trikot abgeliefert“, so der Trainer. Stuttgart glich dann zum 19:19 aus. Münster musste dem hohen Tempo in dieser Phase Tribut zollen. Über 20:22 und 21:24 ging der zweite Satz schließlich mit 21:25 an Stuttgart.

Im dritten Satz lief der USC dem AMTV Stuttgart über die gesamte Spielzeit hinterher. 1:6 stand es nach sieben Ballwechseln. Nach dem längsten und spektakulärsten Ballwechsel der gesamten Partie ging es mit 3:8 in die technische Auszeit. Münster zahlte jetzt den Preis für zwei kämpferisch starke erste Sätze und Stuttgart konnte Durchgang drei relativ mühelos für sich entscheiden. Auf weniger als 6 Punkte Rückstand konnte der USC nicht mehr verkürzen. Am Ende hieß es :25 für Stuttgart.