Eine Woche nach dem Marathon: die Emotionen und Eindrücke des Marathon-Wochenendes überwältigen uns noch immer!
Monatelang haben wir uns gemeinsam vorbereitet und auf dieses riesen Event hingefiebert! Kennengelernt haben wir uns beim Training mit der Running Crew Münster letztes Jahr im Herbst. Dort haben wir schnell festgestellt, dass wir menschlich und trainingstechnisch auf einer Welle sind. Ruckzuck waren wir dann auch schon für die ersten gemeinsamen Wettkämpfe angemeldet. Das große Ziel: der Marathon in Hamburg!

Die ersten langen Läufe starteten Mitte Dezember und wurden kontinuierlich gesteigert. Das Training zu zweit war dabei Gold wert: so motivierten wir uns gegenseitig und tauschten wertvolle Tipps aus. Weitere Freundinnen kamen dazu und die Vorbereitung wurde in Angriff genommen. Die langen Läufe am Sonntag wurden zu einem festen Bestandteil der Wochenendplanung und jede Steigerung wurde mit Stolz gefeiert. Doch auch das ein oder andere Hindernis in Form von Erkältung und von Corona musste überwunden werden. Ein Glück, dass sich unsere Körper schnell erholt haben und nach einem ärztlichen Check wieder rechtzeitig fit waren.

Dann war es so weit, das langersehnte Marathon-Wochenende stand vor der Tür! Outfit und Verpflegung wurden sorgfältig ausgewählt und die Startunterlagen wurden am Samstag auf der Expo bei strahlendem Sonnenschein und 16°grad abgeholt. Die Vorfreude ließ sich kaum noch aushalten!
Endlich konnten wir am Sonntag um 9.30h – glücklicherweise bei kühleren Temperaturen – mit reichlich Aufregung an den Start gehen! Eine Hürde musste noch – im wahrsten Sinne des Wortes – genommen werden. Denn: wir waren in unterschiedliche Startblöcke eingeteilt, doch wir wollten unbedingt gemeinsam starten und unsere Zielzeit unter 3:30:00h angehen. Da eine offizielle Änderung nicht mehr möglich war, mussten wir schon hier unsere Schnelligkeit unter Beweis stellen und in den anderen Startblock huschen. Als auch das geschafft war, konnte es los gehen. Die Stimmung war atemberaubend und sorgte für Gänsehaut pur. Die ersten Kilometer verflogen und wir mussten unser Tempo drosseln, um nicht gleich viel zu schnell zu starten. Die Beine fühlten sich leicht an, sodass wir die Sehenswürdigkeiten an der Strecke wie z.B. die Hafengiraffen, die Landungsbrücken und die Elbphilharmonie sehr genießen konnten. Schnell war das erste Viertel geschafft! Da es sich wirklich gut anfühlte, konnte wir das Tempo beibehalten und es einfach rollen lassen. Wahnsinn, was so ein Event und der ganze Zuschauer-Support mit einem machen! Eine riesengroße Unterstützung war auch unsere eigene Supporter-Crew – sowohl vor dem Rennen als auch auf der Strecke, wo sie mit dem Fahrrad immer wieder an andere Streckenabschnitte fuhren und uns lauthals anfeuerten. Andere fragten uns schon, wen wir denn alles kennen würden. 🙂

Und plötzlich war die halbe Distanz geschafft, es lief weiterhin total rund und wir stellten fest, dass wir sehr gut in der Zeit lagen. So konnte es weitergehen! Und zum Glück tat es das auch. Wir achteten darauf, genügend zu trinken und uns regelmäßig mit Gels zu versorgen. So konnten wir tatsächlich sehr konstant weiterlaufen, ohne auch nur den Ansatz eines Tiefpunktes zu verspüren. Etwa bei Kilometer 33 wagten wir die Prognose, dass wir es unter 3:25:00 schaffen könnten. Vorausgesetzt, es würde weiterhin so gut laufen. Denn man darf nicht vergessen: 42,195 km sind doch sehr lang und es ist schwer vorherzusehen, was einen noch erwartet – egal wie viel man trainiert hat. Wahnsinnig hilfreich ist es zu wissen, wo der nächste persönliche Support auf einen wartet. So gaben uns die Running Crew Münster bei Kilometer 38, Hamburg Running bei Kilometer 40 und viele andere Zuschauer einen letzten Push in Richtung Ziel. Bei Kilometer 41 brachte Sabrina dann doch hervor, dass es jetzt reiche. Mit einem motivierenden Spruch und dem Ziel vor Augen, wurde das Tempo dann nochmal etwas angezogen. Den Zieleinlauf auf dem roten Teppich konnten wir sehr genießen und liefen Hand in Hand über die Ziellinie. Das Gefühl ist einfach unbeschreiblich und sehr emotional. Der erste Blick auf die Uhr verriet uns zudem, dass wir unser Ziel mit einer Zeit von 3:24:06h mehr als erreicht hatten. Wir fielen uns in die Arme und waren einfach super happy es so gut geschafft zu haben!

Rückblickend haben wir versucht, ein Highlight auf der Strecke auszumachen. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es einfach so viele tolle Streckenabschnitte mit überragender Stimmung gab und somit der gesamte Lauf etwas ganz Besonderes war.
Ein ganz großes Dankeschön an alle, die uns vor und während des Marathons begleitet haben und für das tolle Training mit der Running-Crew Münster sowie unseren Trainer David Schönherr und unserer Co-Trainerin Katja Tegler. Tausend Dank auch an Sophia und Judi für all die schweißtreibenden Stunden in unseren Laufschuhen und die gegenseitige Motivation!

Autorinnen / Fotos : Sabrina Zafar und Christina Piske

Foto / picture by hochzweiphotoagency