Vom 10. – 14. Januar stand in der Halle Münsterland wieder alles ganz im Zeichen des Reitsports. Der Agravis Cup, der mit jeder Menge Prüfungen unterschiedlichster Disziplinen und großer Show- und Ausstellungsfläche aufs Messegelände lockte, schloss auch in diesem Jahr wieder mit dem Großen Preis von Münster.

Ein anspruchsvoller Parcours

56 Reiter*innen wagten sich in der Prüfung der Schweren Klasse an den Start. Und die machte ihrem Namen alle Ehre: Parcourschef  Klaus-Wilhelm Holle und Joachim Stratmann hatten mit ihrem Team einen 355 Meter lange Strecke mit 14 Sprüngen gestaltet, jedes der elf Hindernisse dabei 1,55 Meter hoch. Diesen anspruchsvollen Parcours fehlerfrei zu überwinden, gelang denn auch nur 12 Pferd-Reiter-Paaren, nur acht von ihnen blieben dabei auch in der erlaubten Zeit von 61 Sekunden. Für diese acht ging es also ins Stechen, für das der Parcours auf 270 Meter und sieben Hindernisse mit acht Sprüngen verkürzt worden war.

Acht Paare im Stechen

Der Stechparcours beginnt dabei mit Sprung eins und zwei aus dem Normalparcours – mit genau den Hindernissen also, an denen die meisten der Reiter*innen im ersten Umlauf einen Abwurf der Hindernisstangen und damit die ersten vier Fehlerpunkte sammeln mussten. Und auch im Stechen zeigt sich ein ähnliches Bild: Niemandem gelingt eine fehlerfreie Runde – so scheint es zumindest. Denn während im Publikum schon nervös gerechnet wird, welches Pferd-Reiter-Paar die schnellste Zeit geschafft hat, geht als letzter Reiter in dieser Prüfung Philipp Schulze Topphoff auf Vivantas an den Start. Und reitet – erstaunlich langsam!

Weniger Tempo – mehr Übersicht

Während seine sieben Konkurrent*innen im Stechen ordentlich „auf die Tube“ gedrückt hatten, wirkt Schulze Topphoffs Runde deutlich versammelter. „Das wird so nichts“, hört man es auf den Zuschauerrängen raunen, „viel zu langsam“. Doch Schulze Topphoffs Strategie geht auf: Er ist mit Vivantas zwar merklich langsamer unterwegs, trifft dafür aber dank großer Übersicht die geforderten Distanzen zum Absprung ideal. Und schafft es so fehlerfrei über alle acht Sprünge! Damit ist ihm der Sieg sicher – und die Halle tobt: Schulze Topphoff ist schließlich gefeierter Lokalmatador und reitet für den RFV Roxel.

Auf Schulze-Topphoff mit Vivantas (0 Strafpunkte in 41.10 sec) folgen auf Platz zwei Carsten-Otto Nagel mit Cancaneur (4 Strafpunkte in 36.64 sec) und auf Platz drei Philipp Rüping mit Baloutaire PS (4 Strafpunkte in 37.36 sec).

Highlights und Impressionen vom Agravis Cup 2024 (bald) online unter https://www.agraviscupmuenster.de/

Quelle Text + Bild: Münster aktiv