Es war ein Moment der Schande im Preußenstadion, als ein Zuschauer den Würzburger Spieler Leroy Kwadwo rassistisch beleidigte und ihn in seinen fundamentalsten Menschenrechten zutiefst verletzte. Doch es war auch ein Moment der Hoffnung und Stärke, als tausende Zuschauer, die Spieler, die Schiedsrichter, die Vereine und nicht zuletzt der Betroffene selbst ein unüberhörbares Signal in die Welt schickten: Es ist kein Platz für Rassismus und Ausgrenzung. Nicht im Stadion. Nicht in der 3. Liga. Nicht in Deutschland. Nicht in unserer Gesellschaft.
Der Täter aus Münster ist überführt und wird für sein unverzeihliches Verhalten die Konsequenzen tragen müssen, doch der Kampf gegen jede Form der Diskriminierung muss weitergehen. Denn es ist ein Angriff auf unsere tiefsten Überzeugungen und damit ein Angriff auf uns selbst. Die erschütternden, in rechtem Menschenhass begründeten Morde von Hanau zeigen noch deutlicher, wie wichtig dieser Kampf gegen Vorurteile ist, die als Alltagsrassismus im Kleinen anfangen und schließlich unermessliches Leid über die Menschen bringen können.
Deshalb setzen die Clubs der 3. Liga und der DFB am 25. Spieltag ein gemeinsames Zeichen. Unter dem Motto „Rote Karte dem Rassismus“ werden die Mannschaften, Schiedsrichter und Einlaufkinder in einheitlichen T-Shirts auflaufen, in einer bundesweiten Schweigeminute innehalten und anschließend mit Trauerflor spielen. Der Aufruf „Rote Karte dem Rassismus“ und die Rückennummer 5 von Leroy Kwadwo, werden mit der Aufschrift „einer von uns“ auf den Shirts zu lesen sein, auch stellvertretend für die Opfer von Hanau und ihre Familien.