Lange stand die Ausrichtung der Deutschen Jugendmeisterschaften in Heilbronn in den Sternen – und zu Beginn dieser Woche aufgrund steigender CoViD-Fallzahlen sogar auf der Kippe. Schließlich konnten elf Athleten der LG Brillux die Reise nach Süddeutschland antreten und sich noch einmal mit Deutschlands‘ besten Jugend-Athleten messen. Begleitet wurden sie von den Trainern Jörg Riethues, Stefan Vinbrüx, Lars Goldbeck, Robert Welp, Jan Vogt sowie Klaudia Schönfeld.
Dreispringer mit DM-Debut
Den Auftakt aus LG-Sicht machten die Dreispringer Maja Huesmann und Leonard Horstmann. Für beide war es der erste Auftritt bei den Deutschen Jugendmeisterschaften – entsprechend hoch war auch die Nervösität. Huesmann, die dieses Jahr von Bestleistung zu Bestleistung gesprungen ist, konnte nach einem ordentlichen Einspringen nur einen guten Sprung mit 11,47 Metern in die Grube setzen. Damit verpasste sie als Elftplatzierte den Endkampf. Teamkollege Horstmann lieferte ebenfalls einen guten Sprung mit 13,51 Metern ab, was persönliche Bestweite bedeutete. Mit dieser Leistung erreichte er Platz zehn.
Vorab-Verunsicherung über die Hindernisse
Als nächstes gingen die Hindernisläufer der U18 über 2.000 Meter auf die Strecke. Silas Zahlten, ebenfalls im ersten U18-Jahr startberechtigt, und Finn Ponick, zwar im zweiten Jahr startend jedoch mit seiner ersten Jugend-DM-Teilnahme, hatten nur fünf Tage zuvor eine relevante Information zu verdauen: International war die Hindernishöhe nach langjähriger Kritik in diesem Jahr von 91 Zentimeter, die im Aktivenbereich überquert werden, auf 84 Zentimeter gesenkt worden. Aus diesem Grund bestand im Vorhinein die Annahme, diese Änderung würde auch durch den DLV bei den nationalen Titelkämpfen angewandt. Dieser machte jedoch von der einjährigen Übergangsfrist, die den Landesverbänden gewährt wird, Gebrauch und verblieb bei der bisherigen 91er-Höhe.
Zahlten lief trotz dieser Verunsicherung ein ruhig-kontrolliertes Rennen und folgte anfangs nicht dem Tempo der Spitzengruppe. Auf der zweiten Hälfte arbeitete er sich von Platz zwölf sukzessive vor und kassierte mit einer starken Schlussrunde noch einmal vier Läufer. Mit einer persönlichen Bestzeit von 6:14,75 Minuten lief er auf einen starken sechsten Platz. Ponick kam derweil nicht so gut ins Rennen und hatte sichtlich mit der für ihn ungewohnten Höhe zu kämpfen. Nichtsdestotrotz lief er ebenfalls persönliche Bestzeit von 6:25,74 Minuten und wurde Neunter, womit er sich für seine klasse Saison belohnte. Beide Athleten werden kommende Woche als Abschluss noch einmal über die 1.500 Meter bei den Westfälischen Jugendmeisterschaften an den Start gehen.
Sietmann holt Bronze
Für das Highlight des ersten Tages sorgte Marco Sietmann über die 2.000 Meter Hindernis der U20. Er ging von Beginn an das hohe Tempo der beiden Favoriten mit, mit denen er dann auch die Medaillenränge ausmachte. Mit einem für ihn charakteristischen starken Schlussspurt lief er in 5:57,02 Minuten auf den Bronzerang und blieb damit erstmalig – direkt deutlich – unter der Sechs-Minuten-Marke. Für die hohe Qualität dieses Finallaufs spricht auch, dass Sietmann als Dritter noch rund sieben Sekunden unter der bisherigen Deutschen Jahresbestleistung blieb.
Piepel Sechste über 200 Meter
Den Abschluss des ersten Wettkampftages im Frankenstadion bildete das 5.000-Meter-Rennen der U20, in dem Felix Becker, der sich erst vor zwei Wochen qualifiziert hatte, eine sehr gute Vorstellung ablieferte. In 15:36,71 Minuten bestätigte er seine Qualifikationszeit und lief auf den zehnten Rang.
Am zweiten Wettkampftag startete Ida Schwering, ebenfalls als Jugend-DM-Novizin, über die 200 Meter und lief 25,73 Sekunden. Greta Piepel lief die 100 Meter in 12,39, Jakob Bruns in 11,24 Sekunden. Für beide U20-Athleten war diese Distanz als Vorbelastung für ihren 200-Meter-Start am kommenden Tag gedacht. Dass dies für Piepel die richtige Vorbereitung war, zeigte sich am Sonntag: Mit einer Zeit von 24,69 Sekunden belegte sie im Finale einen guten sechsten Platz. Bruns schied im Halbfinale mit einer Zeit von 22,39 Sekunden aus. Maja Huesmann bestritt einen Tag nach ihrem Dreisprung-Auftritt als Zugabe für eine tolle Saison noch die 100 Meter. Nach einem sehr guten Start fehlten ihr auf der zweiten Rennhälfte die Kräfte, sodass sie in einer Zeit von 12,49 Sekunden ins Ziel lief.