Die Mittelstreckengruppe der LG Brillux Münster ist weiterhin in Rekordlaune: Drei Wochen nach Kerstin Schulze-Kalthoffs neuer westfälischer Bestmarke drückte Silas Zahlten beim ersten Formtest nach achtwöchiger Trainingsperiode den 5km-Straßen-Westfalenrekord auf 15:05 Minuten. Auch Pia Schlattmann und Justin Lukas überzeugten mit persönlichen Bestzeiten.
Eine erste Standortbestimmung sollte es sein, der Wittener Abendlauf am Reformationstag. „Eigentlich wollten wir am Folgewochenende mit einem Crosslauf einsteigen, nach einem überzeugenden Laktat-Stufentest haben wir die Planung dann kurzfristig geändert“, so Trainer Jörg Riethues, der auch unter dem Eindruck des gelungenen Trainingslagers auf der Nordseeinsel Texel den flachen, schnellen Kurs am Kemnader See ausgewählt hatte.
Top-Athlet Silas Zahlten stellte sich dabei erstmals seit der U20-WM in Cali wieder einem ernsthaften Wettkampf. Die Lorbeeren der Saison 2022 sind längst Geschichte, der Blick richtet sich auf das zweite U20-Jahr. In Witten stellte Silas unter Beweis, dass der Formaufbau stimmt: Vom Start weg bildete er zusammen mit seinem Teamkollegen Justin Lukas das Führungsduo; bis Kilometer drei wechselten sich beide in der Tempoarbeit ab, ehe Silas mit einer leichten Beschleunigung enteilte. In 15:05 Minuten markierte der 18-Jährige nicht nur einen neuen Streckenrekord, er blieb auch satte 20 Sekunden unter dem alten U20-Westfalenrekord von Henrik Lindstrot (LG Olympia Dortmund).
Cross-Block steht bevor: Löningen und Turin im Visier
„Das Rennen zeigt mir, dass ich nach dem Trainingslager sehr fit bin. Ich nehme viel Motivation für die Westfälischen Cross-Meisterschaften mit,“ kommentierte Silas zufrieden. Die FLVW-Meisterschaften finden am 12. November in Riesenbeck statt und bilden den Auftakt eines Cross-Zwischenblocks. Dieser wird Silas mindestens zu den deutschen Meisterschaften nach Löningen (26. November) führen, nach Möglichkeit sogar zu den Cross-Europameisterschaften in Turin (Italien, 12. Dezember). Die EM-Tickets vergibt der Deutsche Leichtathletikverband am Rande der nationalen Meisterschaften.
Justin Lukas und Pia Schlattmann mit neuen Bestzeiten
Aber zurück zum Kemnader See, wo hinter Silas Zahlten auch Justin Lukas überzeugte: Als Zweitplatzierter heimste er eine neue persönliche Bestzeit (15:29 Minuten) ein und schob sich zugleich auf Platz sieben der westfälischen Jahresbestenliste. Justin knüpft damit an seine ausgezeichnete Bahnsaison an, die er mit hochwertigen Zeiten über 3000 Meter (8:26,65 Minuten) und 1500 Meter (3:53,59 Minuten) beendete. Komplettiert wurde das Podest in Witten von Jari Bender, der mit einem starken Schlusskilometer sicher die 16 Minuten knackte (15:48 Minuten).
Das Feld der Frauen führte Pia Schlattmann an. Die U20-Athletin teilte sich ihr erstes 5 km-Straßenrennen überhaupt optimal ein und lief in starken 18:12 Minuten als Siegerin ins Ziel. In Westfalen war 2022 nur eine Jugend-Athletin schneller. Auch Pia ist damit gut gerüstet für die Crossläufe, deren tiefes Geläuf freilich wenig mit dem schnellen Straßenbelag gemein haben wird. Hinter Pia zeigte Friederike Straeten als Gesamt-Dritte in 18:56 Minuten, dass sie trotz hoher Arbeitsbelastung als Assistenzärztin am Universitätsklinikum Münster nach wie vor eine gleichermaßen leidenschaftliche wie leistungsstarke Läuferin ist.
Quelle / Foto / Text: LG Brillux